Die Waldklimastation Rothenkirchen
 
  	 
  	
  	Die Waldklimastation (WKS) Rothenkirchen liegt unmittelbar am Rennsteig im nördlichen Frankenwald, nicht weit entfernt von Ludwigsstadt und der Landesgrenze nach Thüringen. 
 
      
   
   
Lage
  	
  	Forstlicher Wuchsbezirk »Frankenwald«; etwa 650m Seehöhe
 Klima
  	
  	Subkontinental; Jahresmittel der Lufttemperatur: 6,3°C; durchschnittlicher Jahresniederschlag 1070 l/m² (1998–2013); mittlere Vegetationsdauer 128 Tage (mehr als 10°C Tagesmitteltemperatur)
 Geologie
  	
  	Obere Grauwacke mit Tonschieferzwischenlagen aus dem Unterkarbon 
 Boden
  	
  	Saure Braunerde großer Entwicklungstiefe mit der Humusform Rohhumusartiger Moder; lehmreiches Bodensubstrat, sehr frisch mit guter Durchwurzelung und Wasserversorgung
 Forschungsbestand
  	
  	Ca. 64-jähriger Fichtenbestand; Holzvorrat 434m³ pro Hektar (Stand 2013); durchschnittlicher Holzzuwachs 12,0m³ pro Hektar und Jahr (1993–2009)
 Vegetation
  	
  	Potenzielle natürliche Vegetation: montaner Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum); charakteristische Bodenpflanzen: Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus); Aktuelle Vegetation: Fichtenwald; charakteristische Bodenpflanzen: Besen-Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium), Wald-Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
 
		 
		
Nährstoffversorgung
  	
  	Der Boden auf dem basenarmen Ausgangssubstrat ist tiefgründig versauert. Die pHWerte schwanken zwischen 3,6 und 4,3. Frühere Jahrzehnte überhöhter Säure- und Schwefelimmissionen in der Region mit historischer Hüttenindustrie haben die Nährstoffausstattung der Waldböden zusätzlich geschwächt. 
Die Kalium-, Calcium- und Magnesiumvorräte der Böden sind gering, die Bäume sind dennoch ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
 Schwefelbelastung
  	
  	Bis Ende der 1990er Jahre waren besonders die Wälder Nordostbayerns hohen Immissionsbelastungen ausgesetzt. Zwanzig Jahre nach Rückgang der Immissionen ist der Schwefelaustrag mit dem Sickerwasser noch immer hoch. Der ehemals im Boden deponierte Schwefel wird nach wie vor freigesetzt. Mit ihm gehen wertvolle basische Nährstoffe und Puffersubstanzen dem Waldboden verloren.
 Laufkäfer
  	
  	Der hier lebende Bergwaldlaufkäfer Carabus sylvestris steht für das kalte Klima und kommt bei uns nur in Ostbayern und in den Alpen vor. Überraschend ist, dass an der WKS ein häufiger Waldlaufkäfer fehlt: der Große Breitkäfer (Abax parallele pipedus). 
Ursache könnte sein, dass die Regenwürmer als Nahrungsgrundlage, infolge der Bodenversauerung nahezu verschwunden sind.
 
		 
		
        			 
        			
Abb. 1: Tägliche mittlere Lufttemperatur
 
        			 
        			
Abb. 2: Täglicher Niederschlag
 
        			 
        			
Abb. 3: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
 
 
		 
		
        			 
        			
Abb. 4: Tägliche mittlere Lufttemperatur
 
        			 
        			
Abb. 5: Täglicher Niederschlag 
 
        			 
        			
Abb. 6: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat 
 
 
		 
		
        			 
        			
Abb. 7: Mittlere Lufttemperatur
 
        			 
        			
Abb. 8: Monatlicher Niederschlag
 
        			 
        			
Abb. 9: Jährlicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
 
        			 
        			
Abb. 10: Stickstoffeintrag
 
 
 
 
  		            
Kontakt
	  			
 	 Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de  
    
 
 	 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach
Trendelstraße 7, 95326 Kulmbach
Tel. 09221 5007-0, Fax: 09221 5007-777
www.aelf-ku.bayern.de/ 