Lothar Zimmermann und Stephan Raspe
Mix aus Trockenheit und Unwettern - LWF-aktuell 66
In letzter Zeit häuften sich angesichts eines häufig regnerischen und kühlen Julis die Anfragen: wo bleibt der Klimawandel? War nicht von wärmeren Sommern die Rede? Nun ist das Wetter oder auch die Witterung mehrerer Tage nicht gleichbedeutend mit Klima. Doch alle Skeptiker können beruhigt sein: Mai und Juni lagen mit +2,3 bzw. +1,9 Grad wieder in der Reihe der überdurchschnittlich warmen Monate in den beiden letzten Jahren.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Niederschlag: Mittlere Abweichung aller WKS zum Mittel 1961–1990
Der Regen fiel in beiden Monaten häufig unwetterartig in Gewitterschauern, die Perioden mit Hochdruckwetter unterbrachen und insgesamt für eine wechselhafte und auch regional sehr unterschiedliche Witterung sorgten.
Mit Omega wird eine von einem großen hochreichenden Hochdruckgebiet über Mitteleuropa charakterisierte Wetterlage bezeichnet. Das Hoch ist dabei von zwei Höhentiefs, eines westlich und eines östlich, flankiert; das Strömungsmuster erinnert an den griechischen Buchstaben Ω (Omega). Solche Omega-Hochs bringen meist längeranhaltendes stabiles Hochdruckwetter mit Temperaturen über 20 °C bei klaren, kühlen Nächten.
Ab Mitte Mai sorgten dann allerdings Ausläufer eines Tiefdrucksystems über der Biskaya für die Zufuhr kühl-feuchter Luft. Die Temperaturen sanken auf Tagesmaxima von 19°C. Im Übergangsbereich zwischen kühler Meeresluft im Nordwesten und feuchtwarmer Luft im Südosten bildeten sich Gewitter mit kräftigen Regengüssen. Wegen dieser Luftmassengrenze blieben aber besonders die westlichen Gebiete Frankens von den Gewittern verschont und somit im Niederschlagsdefizit. Ein von Oberitalien über Ungarn nach Osteuropa ziehendes Bodentief brachte Südbayern vereinzelt Niederschläge. Dagegen beeinflusste ein Hoch mit sonnigen, warmen und weitgehend niederschlagsfreien Tagen Nordbayern.
bis zu 70 Kilometer pro Stunde.
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