Lothar Zimmermann, Stephan Raspe, Winfried Grimmeisen 
Waldklimastationen: Witterungsreport und Bodenfeuchtemessungen Mai/Juni 2009 - LWF-aktuell 72
 
  	 Nach einer alten Bauernregel folgt auf einen warmen April meist ein kühler Mai. Doch heuer bestätigte wieder die Ausnahme die Regel: Nach dem sehr warmen April lag auch der Mai mit +1,8 Grad deutlich im warmen Bereich. Allerdings unterbrachen immer wieder teils unwetterartige Gewitter die warmen Perioden und sorgten für eine zeitweise Abkühlung. Im Juni war es dafür häufiger kühl und besonders im Südosten gab es viel Regen. Deutlich trockener blieb es im Nordwesten.
 
		Blitz und Donner
  	
  	
Zoombild vorhanden
	  			Abbildung: Niederschlag und Temperaturmessung an den Waldklimastationen
	  			Dem großen Durst im April folgten vor allem im Süden Bayerns ein feuchter Mai und Juni. Nur noch selten zapften die Bäume den Wasservorrat im Boden so stark an, dass die Bodenfeuchte spürbar zurückging. Insgesamt wurden die Wasserspeicher der Waldböden in Südbayern jedoch wieder aufgefüllt. In Nordbayern dagegen war es deutlich trockener. Der Wasservorrat der Waldböden nahm dort weiter ab.
Von den beiden Monaten blieb uns das Gewittertief "Felix" vom 26. Mai als eine besonders heftige Gewitterfront mit Platzregen, eiergroßem Hagel und Sturmböen im Gedächtnis, da es lokal einige Verwüstungen mit sich brachte. 
Ein weiteres außergewöhnliches Ereignis war die "Distelfalter-Invasion" in Südbayern Mitte Mai. Eine warme, starke Südströmung über die Alpen begünstigte die Invasion der Langstreckenflieger.
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 Dem großen "Durst" folgte die feuchte Dusche
  	
  	Die unbeständige und vor allem feuchte Witterung im Mai und Juni wirkte sich natürlich auch auf die Wasservorräte der bayerischen Wälder aus. Im April war es in Südbayern noch besonders trocken, insbesondere auf der Münchener Schotterebene und im Tertiären Hügelland. 
Anschließend wurde gerade diese Region mit reichlich Niederschlägen bedacht. Statt der befürchteten Austrocknung kames zur Wassersättigung der Böden. Weiter nördlich gingen dagegen die Wasservorräte im Boden weiter zurück. Von einer Trockenheit war man aber auch hier noch weit entfernt, da immer noch genügend Wasser im Boden gespeichert war.
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