Günter Dobler
Ohne Wasser ist alles nichts - LWF-aktuell 66
Wasser ist sinnvoll. Es steckt voller Bedeutungen. Es ist die Summe all unserer Wassererlebnisse. Es ist köstlich und gefährlich. Es trägt und verschlingt. Wasser fasziniert uns. Es durchtränkt unser Sprache und unser Denken. Wohin führt es, wenn wir uns ein Stück weit darauf treiben lassen?
Der englische Dichter D. H. Lawrence äußerte sich zum Wasser einmal folgendermaßen: "Wasser ist H2O, zwei Teile Wasserstoff, ein Teil Sauerstoff. Aber da ist noch ein Drittes, das erst macht es zu Wasser, und niemand weiß, was das ist." Und wirklich, so interessant auch alle Details sind, die Chemiker und Physiker über Wasser zu berichten wissen, in unserer Lebenserfahrung erscheint uns das Wasser anders.
Die Chemiker behaupten, es wäre geruchlos, farblos und ohne Geschmack. Dabei schmeckt abgestandenes Wasser irgendwie widerwärtig und frisches Quellwasser köstlich. Wir alle kennen diesen bestimmten Geruch, der den kommenden Regen ankündigt oder den salzigen Duft, der vom Meer her weht. Und von wegen farblos! Der Gletschersee leuchtet türkis in der Sonne und der Bach glitzert, wenn er über die Steine springt.
Sicherlich hängen diese Phänomene mit anderen Einflussgrößen zusammen, z. B. mit der Temperatur oder dem Sauerstoff- bzw. Salzgehalt des Wasser und entstehen durch Schwebstoffe oder Spiegeleffekte auf der bewegten Wasseroberfläche. Doch welche Sichtweise gibt die Wirklichkeit besser wieder? Reines H2O kommt schließlich in der Natur fast nirgends vor. Wasser ist begierig darauf, Stoffe in sich aufzunehmen. Es löst auf und transportiert. Wasser ist immer mehr als eine Ansammlung von Wassermolekülen.
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