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Heinz Bußler
Schmetterlinge und Käfer an der Schwarzpappel - LWF-Wissen 52

Die genaue Anzahl von Schmetterlings- und Käferarten an der Schwarzpappel ist nicht bekannt. Die Gattung Populus ist für Schmetterlinge und Käfer jedoch äußerst attraktiv. In Deutschland sind an den heimischen Pappelarten über 500 Käfer und 87 Großschmetterlinge nachgewiesen, nur sehr wenige Arten scheinen jedoch exklusiv an die Schwarz- pappel gebunden zu sein.

Grüner, länglicher Käfer mit schwarzen Punkten und langen AntennenZoombild vorhanden

Abbildung: Gefleckter Espenbock (Saperda perforata). Foto: H. Bußler

Nur drei Borkenkäfer brüten regelmäßig in Schwarzpappeln. Trypophloeus asperatus und T. granulatus legen ihre Brutgänge unter der Spiegelrinde von Zweigen und Ästen an. Das Brutbild ist sehr unregelmäßig und wird als „hieroglyphisch“ charakterisiert. Die dritte Art ist der Ambrosiapilzzüchter Xyleborus cryptographus, der eine Ausnahme unter den Xyleborus-Arten darstellt, da er nicht wie alle anderen Arten im Holz brütet, sondern sein Brutsystem mit den Pilzkulturen im Bast anlegt. Keine der Arten ist primär und aggressiv, so dass Borkenkäfer keine Gefährdung für Schwarzpappeln darstellen.

Zigarrenförmige Wickel aus Pappelblättern formt ein Blattroller. Der grün bis rotkupfrig gefärbte Pappelblattroller (Bytiscus populi) erzeugt sie im Zuge der Brutfürsorge. Er bohrt zunächst den Blattstiel an, um die Saftzufuhr zu unterbrechen. Bisse in die Blattspreite beschleunigt das Welken der Blätter noch. Anschließend wird das Blatt der Länge nach zusammengerollt und ein Ei in das Blatt gelegt. Die austrocknenden Wickel fallen nach einiger Zeit ab. Die Larven fressen das Wickelgewebe und verpuppen sich später in der Erde.

Über 20 Vertreter aus der Gattung der Kätzchen- Rüssler (Dorytomus spp.) sind bei uns nachgewiesen. Alle heimischen Arten entwickeln sich in den Kätzchen von Pappeln und Weiden. Dorytomus ictor ist bisher nur von Populus nigra bzw. der Unterart pyramidalis bekannt und scheint somit eine der wenigen monophagen Arten der Schwarzpappel zu sein.

Auch holzbrütende Rüsselkäfer leben an Schwarzpappel. In Zweigen legt die seltene Art Magdalis nitidipennis ihre Eier ab, im morschen Holz Arten der Gattungen Cossonus, Hexarthrum sowie die Urwaldreliktart Rhyncolus reflexus (MÜLLER et al 2005). Die Larven des attraktiven Rüsselkäfers Lepyrus palustris entwickeln sich an den Wurzeln.

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