Georg Schirmbeck
300 Jahre Nachhaltigkeit der deutschen Forstwirtschaft - LWF-aktuell 92
Im Jahre 2013 blickt die deutsche Forstwirtschaft auf die Prägung des Nachhaltigkeitsbegriffes durch den sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz vor 300 Jahren zurück. Grund genug, der Öffentlichkeit den Ursprung des Begriffes und die Verdienste der Forstwirtschaft im Zusammenhang mit diesem Jubiläum zu verdeutlichen und näher zu bringen.
Im Zuge der inzwischen inflationären und überwiegend sinnentstellenden Verwendung des Begriffes ist die Zuschreibung zur Forstwirtschaft als Ursprung der Nachhaltigkeit und damit als Vorreiter für das spätestens seit »Rio« zum weltweiten, gesellschaftlichen Leitbild erhobene Prinzip verloren gegangen. Gleichermaßen droht das Vertrauen in die deutsche Forstwirtschaft im Umgang mit einer der wichtigsten natürlichen Ressourcen in Deutschland zu schwinden. Grund hierfür ist neben Irrtümern über angeblich permanenten Waldverlust oder der Züchtung von Monokulturen aus Nadelholz auch die zunehmend negative Begriffsbedeutung des Wortes »Wirtschaft «.
Die Akzeptanz zur Erzeugung und Bereitstellung eines nachhaltigen Rohstoffes schwindet immer mehr und oft werden forstwirtschaftliche Eingriffe als störend empfunden. Diese negative Entwicklung gibt Anlass zur Aufklärung der Öffentlichkeit. Hierfür nutzt die Forstwirtschaft die 300- jährige Wiederkehr der Prägung des Begriffes Nachhaltigkeit durch Hans Carl von Carlowitz.
Sein bedeutendstes Werk Sylvicultura Oeconomica, das 1713 erschien, gilt als erste geschlossene Abhandlung über eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland. Es dient als Ausgangspunkt zur Entwicklung einer auf forstwissenschaftlichen Grundlagen basierenden Forstwirtschaft.
weiterlesen ... 300 Jahre Nachhaltigkeit der deutschen Forstwirtschaft 290 KB