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Wie ein Baum wächst, ist abhängig von dem Boden auf dem er steht und von den klimatischen Bedingungen. Eine entscheidende Rolle spielt aber auch die waldbauliche Behandlung. Förster und Waldbesitzer können die Holzqualität durch Pflegeeingriffe beeinflussen.
Wie genau man sich das vorstellen muss, erklärt uns Patrick Göder, Masterstudent für Forst und Holzwissenschaft an der Technischen Universität München am Beispiel der Douglasie.
Die Halbschattbaumart Douglasie liebt milde, weitgehend frostfreie Winter sowie warme, nicht zu trockene Sommer und bevorzugt tiefgründige, gut durchlüftete Böden. Insgesamt wächst sie jedoch auf einem weiten Standortsspektrum. Weitere große Vorteile der Douglasie sind, dass sie rasch wächst, gegenüber Stürmen und Schädlingen sehr widerstandsfähig ist und eine gut zersetzbare Bodenstreu liefert.
Für den Anbau in Deutschland ist problematisch, dass nur wenige Herkünfte der Douglasie bei uns geeignet sind. Die genetische Variabilität ist einschränkt. Außerdem fallen nach der Pflanzung öfter zahlreiche Bäume aus.
Waldbau und Holzqualität bei der Douglasie - Podcast zum Hören
Verwendet werden kann die Douglasie als Bau- und Konstruktionsholz, für den Innenausbau oder in der Möbelindustrie. Um diese Produktionsziele zu verwirklichen, ist der Waldbau das entscheidende Werkzeug. In den Jungbeständen führt Dichtstand dazu, dass die untersten Äste absterben und die Selbstdifferenzierung stattfindet. Hier gilt das Motto „Dickung muss Dickung bleiben!“. Allenfalls sehr grobe, protzige Exemplare werden entnommen. In der Jungdurchforstung werden die Rückegassen angelegt. Die weitere Behandlung hängt vom Produktionsziel ab.
So werden für Bau- und Konstruktionsholz etwa 45 cm dicke Stämme mit einem möglichst gleichmäßigen Jahrringaufbau und nur wenigen Ästen benötigt. Waldbesitzer und Förster wählen hierfür bei einer Höhe von zwölf bis fünfzehn Metern 100 Z-Bäume pro Hektar aus und fördern diese. Für den Innenausbau werden höhere Zieldurchmesser benötigt. Dazu wird der Produktionszeitraum verlängert und die Anzahl der Z-Bäume reduziert auf 60 bis 80 Z-Bäume je Hektar.
In beiden Fällen empfiehlt sich die Astung. Werden sehr hohe Zieldurchmesser angestrebt, lohnt sich bei der Douglasie auch eine Astung bis auf neun Meter Höhe. Die große Widerstandsfähigkeit gegenüber holzzersetzenden Pilzen macht das Holz der Douglasie insbesondere für die Außenverwendung holzschutzfreier Produkte interessant.