Die Waldklimastation Berchtesgaden
Die Waldklimastation (WKS) Berchtesgaden liegt im Nationalpark Berchtesgaden nahe der Mitterkaser Alm am Nordabfall des Watzmannmassivs, etwa 4 km südöstlich der Ortschaft Ramsau.
Lage
Forstlicher Wuchsbezirk »Berchtesgadener Hochalpen«, 1.500 m Seehöhe, 30 ° geneigter Hang, nordöstliche Exposition
Klima
Subkontinental geprägtes, raues Gebirgsklima mit hohem mittleren Jahresniederschlag von 1.850 mm und niedriger Jahresmitteltemperatur von 4,9 °C (1998 – 2009); kurze mittlere Vegetationsdauer von ca. 100 Tagen
Geologie
Nördliche Kalkalpen mit Dachsteinkalk und Ramsaudolomit, vereinzelt treten Jura- und Kreideschichten auf
Boden
Braunerde-Rendzina mit Mull-Humusauflage; tiefreichende Durchwurzelung aufgrund des Ausgangsmaterials (lockerer Hangschutt aus Dachsteinkalk)
Forschungsbestand
Über 180 Jahre alter Lärchenbestand mit einzelnen Fichten und spärlicher Fichten-Naturverjüngung; Bäume stark abholzig und oft tief beastet; Holzvorrat etwa 243 m³ pro Hektar (Stand 2007), davon 89 Prozent Lärche und 11 Prozent Fichte; durchschnittlicher Holzzuwachs 4,2 m³ pro Hektar und Jahr (1991 – 2007)
Vegetation
Potentielle natürliche Vegetation: tiefsubalpiner Carbonat-Fichtenwald der Bayerischen Alpen (Adenostylo glabrae-Piceetum); aktueller Lärchenreichtum durch frühere Waldweidenutzung gefördert
Bestand
Die Waldklimastation Berchtesgaden ist der einzige »Level-II«-Standort in Europa, der in einem Lärchenbestand liegt.
Säureeintrag
Von allen bayerischen Waldklimastationen weist die alpine Hochlagenstation in Berchtesgaden die geringsten Säureeinträge im Waldbestand auf. Im Hinblick auf die Säurebelastung ist Berchtesgaden »Referenzstandort mit Reinluftcharakter«.
Artenreichtum
Die Waldklimastation Berchtesgaden liegt in den Hochlagen der bayerischen Alpen. Die fehlende Wärme limitiert die Wachstumsprozesse am Standort. Bemerkenswert ist die hohe Anzahl an Pflanzenarten. Mit etwa 120 verschiedenen Gefäßpflanzen und Moosen ist sie deutschlandweit die artenreichste »Level-II«-Fläche.
Der Kronenzustand der Lärchen gibt Anlass zur Sorge. Mit einem Nadelverlust von ca. 45 Prozent in den Jahren 2000 bis 2009 sind die Kronen um etwa 20 Prozentpunkte stärker verlichtet als zu Beginn der Inventur.
Abb. 1: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 2: Täglicher Niederschlag
Abb. 3: Täglicher verfügbarer Wasservorrat
Abb. 4: Mittlere Lufttemperatur
Abb. 5: Monatlicher Niederschlag
Abb. 6: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 7: Mittlere Lufttemperatur
Abb. 8: Monatssummen Niederschlag
Abb. 9: Jährlicher verfügbarer Wasservorrat
Abb. 10: Stickstoffeintrag
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Doktorberg 6, 83471 Berchtesgaden
Telefon: 08652 9686-0, Telefax: 08652 9686-40
www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de