Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Thomas Dankemeyer
Mit Robin Hood durch den Wald - LWF-aktuell 64

Im Mai 2006 wurde der Jugendreport Natur 06 veröffentlicht. Er bescheinigt der Jugend wieder einmal mehr eine zunehmende Distanz zur Natur. Der Natursoziologe Dr. Rainer Brämer befragte darin 12- bis 15-jährige Schüler und kam zu dem Schluss, dass die Reizüberflutung in unserer hochtechnisierten Welt keinen Platz mehr für Naturerfahrungen lässt. Die forstliche Bildungsarbeit hat sich diese Herausforderung angenommen und zeigt neue Lösungswege auf, um die Schüler von den Bildschirmen »loszueisen« – lebendiges Lernen in lebendiger Umwelt.

Zwei Kinder überqueren einen Bach. Eines davon hat verbundene Augen.Zoombild vorhanden

Die »Bachüberquerung« ist eine von mehreren Kooperations-Aufgaben, die die Sozialkompetenzen der Kinder fördern soll.

Bereits im Alter von neun bis zehn Jahren besitzen etwa 70 Prozent der befragten Schüler einen eigenen Fernseher bzw. Computer. Dabei stellte sich heraus, dass der Besitz dieser Geräte den Fernsehkonsum verdoppelt, die Nutzung des Computers sich verdreifacht.

Den Kindern bleibt keine Zeit mehr, sich in die Natur zu begeben, sie ziehen virtuelle den echten Erlebnissen vor. Die Entfremdung von der Natur schreitet bei den Jugendlichen ständig voran. Immer kritischer wird zum Beispiel die produktive Nutzung der Natur gesehen. Gerade aber die Verdrängung dieser Tatsache erschwert bei den Schülern das Verständnis des Nachhaltigkeitsgedankens.

Genau hier setzt die forstliche Bildungsarbeit an. Bei ihren Führungen nutzen die Förster unterschiedlichste Aktivitäten, um den Schülern die nachhaltige Waldbewirtschaftung und den Nutzen des Waldes für den Menschen aufzuzeigen. Bei der Evaluierung von Waldführungen geben die Schüler meist positive Rückmeldungen. Sind sie erst einmal im Wald, erleben sie ihn durchaus positiv.

Tatsache ist aber, dass wir Förster die Schüler in der Regel nur einmal, maximal zweimal während ihrer gesamten Schullaufbahn von bis zu 13 Jahren im Wald sehen. Ein Durchschnittsschüler absolviert während seiner Schulzeit je nach Schulart zwischen 10.000 und 13.000 Schulstunden. Im günstigsten Fall kommt er zweimal für sechs Stunden zu uns in den Wald, etwa 0,04 bis 0,06 Prozent der gesamten Schulzeit. Wenn diese kurze Zeit auch noch nachhaltig wirken soll, dann müssten die Förster eine Veranstaltung organisieren, die den Karneval von Rio in den Schatten stellt.

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  • Thomas Dankemeyer