Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Meldungen – LWF aktuell 120

Die Rubrik Meldungen enthält für Sie in aller Kürze wichtige Informationen zu Themen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und anderer relevanter Umweltbereiche in Bayern und Deutschland.

Wechsel an der Spitze der Forstverwaltung

Eine Frau steht mittig zwischen zwei Männern, der eine alt, der andere noch älter.Zoombild vorhanden

Abb. 1: Forstministerin Michaela Kaniber mit Georg Windisch (re.) und Hubertus Wörner (Foto: Seyfarth, StMELF)

Forstministerin Michaela Kaniber hat im Dezember 2018 den Leiter der Bayerischen Forstverwaltung, Ministerialdirigent Georg Windisch (65), in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger ist seit dem 1. Januar 2019 der langjährige Pressesprecher des Ministeriums, Hubertus Wörner (53).

Der in Oberschleißheim (Lkr. München) lebende Windisch startete seine berufliche Laufbahn 1981 an der damaligen Oberforstdirektion Regensburg. Ab 2004 übernahm er die Leitung der Bayerischen Forstverwaltung, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Georg Windisch hat wesentliche Entwicklungen und Weichenstellungen im Forstbereich entscheidend mitgeprägt. So ist etwa der Bayerische Weg in der Forstwirtschaft, Schützen und Nutzen miteinander in Einklang zu bringen, eng mit seinem Namen verknüpft.

Windischs Nachfolger Wörner stammt aus Kirchzell (Lkr. Miltenberg). Nach Referendarzeit und Staatsexamen begann 1993 seine berufliche Laufbahn an der damaligen Oberforstdirektion München. Von 2007 bis 2008 war er Leiter des Ministerbüros, 2009 wurde er zum Pressesprecher bestellt. Seit 2014 ist Wörner zudem stellvertretender Chef des Leitungsstabs am Ministerium, seit 2016 auch Mitglied im Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten.

[i]red[/i]

Natur des Jahres 2019

Ein junger RehbockZoombild vorhanden

Abb. 2: Das Wildtier des Jahres 2019: Das Reh. (Foto: Michael Tetzlaff)

Die »Natur des Jahres« umfasst jährlich mehrere Arten und Lebensräume. Hintergedanke ist die Öffentlichkeitsarbeit für den Arten- und Biotopschutz. Angefangen hat es mit dem »Vogel des Jahres «, der erstmals 1971 vom NABU e.V. gekürt wurde. Dem damaligen Wanderfalken folgt nun die Feldlerche als Vogel des Jahres 2019. Der Bodenbrüter erhält diesen Titel damit bereits zum zweiten Mal – eine Ehre, die vor ihm nur dem Weißstorch zuteilwurde.

Es folgten weitere Kategorien, beispielsweise der Schmetterling des Jahres (2019 Schachbrett), der Pilz des Jahres (2019 Grüner Knollenblätterpilz) oder das Wildtier des Jahres, das 2019 das Reh ist. Mit der Wahl dieses Kulturfolgers soll laut der Deutschen Wildtier Stiftung auf Konflikte mit der Land- und Forstwirtschaft hingewiesen werden – und darauf, dass das Reh eben nicht die Frau vom Hirsch ist. Passend dazu gibt es die beiden Videos »Unsere Wildtiere – das Reh« und »Ist das Reh die Frau vom Hirsch?« auf www.forstcast.net.

[i]Carina Schwab, LWF[/i]

www.deutschewildtierstiftung.de

FowiTa in Göttingen

Zwei Männer stehen auf einer Bühne und halten eine PräsentationZoombild vorhanden

Abb. 3: Dr. Richard Heitz von der LWF (li.) referierte über die Anbaueignung der Edelkastanie. Moderiert wurde diese Vortragssession von Prof. Dr. Helge Walentowski (HAWK) (re). (Foto: F. Renner, LWF)

Vom 24. bis 27. September 2018 fand in Göttingen die Forstwissenschaftliche Tagung 2018 statt. Auf der »FowiTa« präsentiert sich die deutsche Forstwissenschaft in ihrer gesamten disziplinären Breite. Die FowiTa gibt einen Überblick über die forstwissenschaftliche Forschung im deutschsprachigen Raum und dient dem Austausch der Forstwissenschaftler über die disziplinären Grenzen hinweg.

Einen besonderen Höhepunkt stellt die Verleihung des Deutschen Forstwissenschaftspreises dar, der 2018 an Dr. Dominik Seidel vergeben wurden. Er forscht an der Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen der Universität Göttingen und gibt mit seinen Arbeiten völlig neue Einblicke in die Bedeutung forstlicher Maßnahmen auf die Waldstruktur. Seine Ergebnisse ermöglichen es, die Nutzung der Wälder im Hinblick auf den Erhalt von Arten, die an bestimmte Waldstrukturen gebunden sind, zu optimieren.

Organisiert wird die FowiTa in zweijährigem Turnus gemeinsam von den an den Universitäten in Dresden, Freiburg, Göttingen und München tätigen Forstwissenschaftlern und dem Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten. Insgesamt wurden 391 Beiträge vorgestellt, davon 264 als Vortrag und 127 Poster. Die LWF war federführend an 18 Vorträgen und 13 Postern beteiligt und stellt damit nahezu die Hälfte der Zentrumsbeiträge (41 Vorträge und 21 Poster).

Die Landesanstalt konnte ihren Beitrag im Vergleich zur FowiTa 2016 fast verdoppeln. Thematisch liegt der Schwerpunkt der LWF deutlich im Bereich Boden und Klima. Die Zahl der Beiträge (Vorträge und Poster) übersteigt in diesem Bereich deutlich die der anderen Forschungsanstalten und ist gleichauf mit der TU München. Damit bildet das Zentrum Wald Forst Holz (ZWFH) deutlich die forstliche Kompetenz in diesem Themenbereich im deutschsprachigen Raum.

[i]Axel Serwotka, LWF[/i]

Umgang mit Lawinengefahr: Neues UNESCO-Kulturerbe

Eine Schneelawine an einem sonnigen Tag am BergZoombild vorhanden

Abb. 4: Staublawine (Foto: Michael Bründl, SLF)

Wie kann ein »Umgang« UNESCO-Kulturerbe sein? Das liegt daran, dass es auch ein immaterielles Kulturerbe gibt. Dieses untergliedert sich in fünf Bereiche, darunter »Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum«. Für diesen Titel haben Wissenschaftler des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) kandidiert und zusammen mit Partnern ein Dossier erarbeitet.

Darin enthalten sind Erfahrungen mit Lawinen, deren Beobachtungen und Dokumentation sowie die Lawinenforschung. Das seit Jahrhunderten tradierte Wissen fließt auch heute noch in die Lawinenbeurteilung mit ein und verbindet dabei modernste Technik mit innovativer Wissenschaft. Die Initiative war erfolgreich und am 29. November 2018 wurde der »Umgang mit der Lawinengefahr« in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Diese Auszeichnung soll einer oft unterschätzten Gefahr zu noch mehr Sichtbarkeit verhelfen. Denn durch die globale Klimaerwärmung kommt es vor allem im Hochgebirge zu markanten Veränderungen. Naturgefahren durch Schnee- und Steinlawinen, Murgänge, Felsstürze und auftauendem Permafrost dürften daher zunehmen.

[i]Carina Schwab, LWF[/i]

www.slf.ch/de/ueber-das-slf/portrait/geschichte/unesco-kulturerbe.html

Über hundert Millionen

Waldgebiet nach einem Sturm mit geworfenen BäumenZoombild vorhanden

Abb. 5: Waldstück nach Sturmwurf (Foto: H. Lemme, LWF)

Europa ist gebeutelt – zumindest was die Schadholzmengen betrifft. So fielen seit August 2017 für die DA-CH-Region sowie für Tschechien, Italien, Slowenien und Polen Mengen von über 100 Mio. Festmetern an! Ursache sind zum einen verschiedene Stürme, die von August 2017 bis Oktober 2018 in verschiedenen Ländern gewütet haben.

Genannt seien hier nur »Friederike «, die in Deutschland ihr Unwesen trieb, oder der Herbststurm »Vaia«, der im Oktober 2018 zu großflächigen Windwürfen in Norditalien und dem Süden Österreichs geführt hat. Zum anderen bereiten in weiten Teilen Europas eine großflächige Borkenkäferkalamität sowie massive Trockenschäden Probleme.

[i]Carina Schwab, LWF[/i]

www.euwid-holz.de

Über 63 Meter

Ein Nadelbaum im dreidimensionalen ModellZoombild vorhanden

Abb. 4: Modell des höchsten Baumes in Bayern (Grafik: LWF)

Die moderne Technik eröffnet uns immer neue Möglichkeiten, auch in der forstlichen Forschung. So kann ein neues Verfahren flächendeckend für ganz Bayern in kurzer Zeit und hoher Auflösung Bestandeshöhen berechnen. Mit dem »Bestandeshöhenmodell« konnten zunächst besonders hohe Baumexemplare am PC ausgewählt und dann gezielt im Wald aufgesucht werden.

Vom Boden aus hat LWF-Mitarbeiter Alfred Wörle, der sich mittlerweile eine beeindruckende Geräte-Expertise angeeignet hat, mit einem Laserscanner nachgemessen. Damit war es möglich, die Höhe dieser Baumriesen auf den Zentimeter genau zu bestimmen. Im Bayerischen Wald wurde neben 50 m hohen Douglasien auch eine Weißtanne mit stattlichen 54,4 m gemessen. In Schwaben gibt es ebenfalls imposante Douglasien, davon eine mit 57,8 m Höhe und 134,2 cm Durchmesser.

Im Spessart wurden mit Hilfe des Baumhöhenmodells vier Douglasien mit Höhen über 60 m gefunden und im Gelände nachvermessen. Das Ergebnis: Der höchste Baum Bayerns ist eine Douglasie im Spessart in der Gemeinde Collenberg mit 63,33 m Höhe und einem Durchmesser von 98,5 cm.

[i]Carina Schwab, LWF[/i]

www.lwf.bayern.de/service/presse/196037/index.php

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