Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Alexandra Wauer
Der Bergahorn in Volksglauben und Geschichte - LWF-Wissen 62

Unsere Vorfahren zählten den Bergahorn zu den "heiteren" Bäumen. Für die Kelten symbolisierte das weiße Holz eine besondere innere Reinheit. Bei den Griechen war der Bergahorn dem Kriegsgott Ares geweiht. Der botanische Gattungsname Acer - Ahornbaum ist lateinisch und heißt übersetzt spitz, scharf. Das Wort bezieht sich auf die spitzen Blätter der beiden Ahorn-Bäume Spitzahorn und Bergahorn. Der Bergahorn - einer der drei heimischen Ahorn-Bäume wurde früher ebenso wie der amerikanische Zuckerahorn zur Zuckerherstellung verwendet. Wirtschaftliche Bedeutung erhielt der Ahornsirup vom Bergahorn vor allem in Not- und Kriegszeiten.

Man sieht ein mittelalterliches Bild einer Frau, die in einer Schüssel rührt und einem Mann, der dabei zuschaut. Beide befinden sich in einer Burg.Zoombild vorhanden

Hildegard von Bingen- Die Baum- und Kräuterkundige gab Drogen von Blättern, Zweigen und Holz der Ahorn-Bäume. Miniatur aus dem Rupertsberger Codex des Liber Scivias (Quelle: Wikipedia)

In der Antike und während des gesamten Mittelalters verwendeten Heilkundige den Ahorn als kühlendes Mittel. Der bekannteste Ahorn ist der „Schwurbaum“ bei Trun in der Ostschweiz. Unter seiner Krone gelobten etwa ein Dutzend schweizerischer Dorfschaften am 16. März 1424, dem Grauen Bund die Treue zu halten. Frühere Generationen fühlten sich vor allem dem kleinsten der drei in Deutschland vorkommenden Arten des Ahron-Bäume verbunden, dem Feldahorn oder Maßholder. Er war der früher am meisten genutzte Ahorn ("Speisebaum" für Tiere und Menschen).

"Es wird dieser Baum in Ehren gehalten wegen seines lustigen Schattens" schrieb Jakobus Theodorus Tabernaemontanus über den Ahron in seinem 1588 erschienenen "Neuw Kreuterbuch" (Abbildung 1). Unsere Vorfahren empfanden die Ahorn Bäume als "mild und lustig", nicht ernsthaft genug, um ihm wichtige oder weise Sprüche zuzuweisen. Zusammen mit Lärche, Birke und Eberesche wurde er zu den "heiteren Bäumen unserer Breiten" gerechnet.

Der Ahorn stand für Ruhe, Gelassenheit und Harmonie, konnte depressive Menschen trösten, vertrieb Hexen und böse Geister, sollte Hoffnungen und Träume erfüllen. Besonders Türschwellen aus dem Holz des Ahron boten Schutz vor Hexen und Zauberern, sie trauten sich nicht über eine Türschwelle aus Holz von einem Ahornbaum. Ängstliche Naturen, die ganz sicher gehen wollten, stellten zusätzlich Zweige der Ahorn-Bäume mit ihren entfernt an gespreizte, abwehrende Hände erinnernden Blätter in die Fenster. Die Kelten sahen den Ahorn als Zeichen der Ganzheit, das weiße Holz symbolisierte eine besondere innere Reinheit. Im antiken Griechenland dagegen war der Ahorn Ares, dem Gott des Krieges, geweiht.

Die heilenden Kräfte vom Ahorn sind heute nur noch Wenigen bekannt. Der Ahornbaum steht aber auf der Liste der wichtigsten Heilpflanzen, die ägyptische Priester circa 1600 v. Chr. verfassten.

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