forscast.net Header

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Waldwissen zum Hören
Tollwut

Rotfuchs_Pixabay

„Wildtollwut! Gefährdeter Bezirk“ – in zahlreichen Regionen Bayerns warnten diese Schilder vor der Viruskrankheit und sind vielen von uns geläufig. Doch die Lage hat sich gebessert: Bayern und auch Deutschland gilt mittlerweile als frei von Tollwut.

Was es mit dieser Krankheit auf sich hat und was trotz dieser Entwarnung noch zu beachten ist, erklärt uns Andreas König. Er leitet die Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement an der TU München.

Die Tollwut ist ab den 1950er Jahren vor allem mit dem Fuchs als Epidemie aus Osteuropa nach Bayern gelangt. Tollwut ist eine Viruserkrankung mit einem relativ schweren Verlauf: Nach einem Biss durch ein tollwütiges Tier treten beim Menschen nach etwa einer Woche die ersten Symptome auf, zwei Wochen später führt die Krankheit zum Tod des Menschen. Denn nachdem das Virus das Gehirn erreicht hat, wird das Nervensystem zerstört.

So weit kommt es aber nur, wenn man nicht rechtzeitig reagiert. Denn lässt man sich – auch nach einem Biss – impfen, bevor die ersten Symptome auftreten, kann man die Tollwut heilen. Ist die Krankheit aber ausgebrochen, verläuft sie absolut tödlich. Neben dem Fuchs als klassischem Überträger können durch einen Biss alle Säugetiere befallen werden, vorrangig aber Fleischfresser. Das gilt auch für Haustiere wie Hund und Katze, aber auch für Kühe, Schafe oder Fledermausarten.

Tollwut - Podcast zum Hören

Ab 1984 wurden die Füchse in Bayern flächendeckend über Schluckimpfungen immunisiert. Dementsprechend ist Bayern heute bei Wildtieren tollwutfrei. Es geht also auch von einem Fuchs in der Stadt, wo sich Reineke ebenfalls gerne aufhält, keine Gefahr aus. Dennoch ist es ratsam, sich nach dem Biss durch ein Wildtier vorsorglich gegen Tollwut impfen zu lassen. Tote wie lebende Fledermäuse sollte man nicht berühren. Ansonsten ist das Infektionsrisiko für den Menschen minimal.

Probleme gibt es vor allem am Ende der Urlaubszeit. Denn wenn man Pech hat, stellt man bei eingeführten Tieren aus Südosteuropa oder Nordafrika erst daheim fest, dass diese mit Tollwut infiziert sind. Oftmals treten bei diesen illegal auf Epidemiegebieten importierten Haustieren bereits während der Rückreise erste Symptome auf. Auf diese Weise gelangen alljährlich infizierte Tiere zu uns, durch die örtlich begrenzt und spontan Gefahrenpotenziale in Bayern und Mitteleuropa auftreten können.

Bayern und Deutschland gelten im Moment als tollwutfrei. Nichts desto trotz sollte man sich nach dem Biss eines Wildtiere vorsorglich gegen diese Krankheit impfen lassen. Auch Haustiere sollten unbedingt geimpft sein.

Weitere Informationen