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Susanne Winter, Helge Walentowski und Anton Fischer
Neophyten im Wirtschaftswald - LWF-aktuell 73

Zwölf Prozent der in Bayern vorkommenden Pflanzenarten stammen ursprünglich aus fremden Ländern und zählen zur Gruppe der Neophyten. In dem Landschaftelement Wald ist der Anteil an Neophyten jedoch deutlich geringer. Aber auch im Wald gibt es hinsichtlich Verbreitung und Verteilung der Neophyten große Unterschiede.

Der Anteil an nicht invasiven Neophyten ist höher, als der der invasien. Jedoch nimmt der Teil invasiver Arten zu, wenn anthropogene Störstellen vorkommen.Zoombild vorhanden

Abbildung: Anteil invasiver und nicht invasiver Neophyten im Wirtschaftswald an BZE² -Punkten mit und ohne erkennbare anthropogene Störstellen

Über den Handel, als Gartenflüchtlinge und durch die Globalisierung werden Neophyten - fremdländische Pflanzenarten gewollt (als Kulturpflanzen) eingebracht oder ungewollt (z.B. im Saatgut) verschleppt. Nur wenige dieser Neophyten sind dabei zur Etablierung und anschließenden massenhaften Selbstausbreitung befähigt. Allerdings sind die Ansiedlungs- und Arealbildungsmöglichkeiten für Neophyten wegen der Entwaldung großer Flächen und die intensive Landnutzung heute so günstig wie selten zuvor.

Die Eutrophierung der Landschaft auf Grund von Stickstoff- und Kohlendioxideinträgen und die Verlängerung der Wachstumsperiode ermöglichen den Neophyten eine ausgiebige Produktion keimfähiger Samen. Eine weitere Voraussetzung erbringen mildere Winter, die auch frostempfindlicheren Neubürgern verbesserte Überlebensbedingungen liefern.

Im Rahmen der zweiten Bodenzustandserhebung (BZE²) von 2006 bis 2008 wurde die Vegetation auf 372 BZE-Stichprobenpunkten im bewirtschafteten Wald aufgenommen. Dabei wurden 25 neophytische Arten (ohne Moose) gefunden, die 4,1 Prozent der insgesamt in der BZE² nachgewiesenen Baum-, Strauch- und Bodenpflanzen ausmachen.
Zum Vergleich: In den bayerischen Naturwaldreservaten sind von 563 Arten in der Krautschicht nur 14 (2,5%) Neophyten. Die Bewirtschaftung von Wald scheint also das Vorkommen von Neophyten zu fördern, wie Winter (2005) für Tiefland-Buchenwälder bereits nachgewiesen hat. Allerdings kommen mit Abstand die meisten Neophyten außerhalb der Wälder im Siedlungsbereich, auf Wiesen und auf Äckern vor.

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