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Markus Blaschke
Pilze an Weiden - LWF-Wissen 24

Nur selten wird es einen Schwammerlsucher auf der Suche nach einer Bereicherung seiner Küche in ein Weidengebüsch führen. Vergleichende Untersuchungen in Baden-Württemberg haben gezeigt, dass in keinem anderen Waldtyp so wenige Mykorrhizapilzarten vorkommen, wie dem Auwald einschließlich der Weidengebüsche [Grosse-Brauckmann 1983; Winterhoff 1993]. Dennoch finden wir eine Reihe von Pilzarten, die eine ganz charakteristische Pilzflora im Auwald und den Weidengebüschen prägen, zu der eine große Zahl weniger bekannter Saprophyten, darunter eine große Zahl von Holzzersetzern gehören.

Diese Erscheinung kann zum einen mit dem reichhaltigen Angebot an verfügbaren Nährstoffen im Auwald und zum anderen mit den regelmäßigen Überschwemmungen, die eine Vielzahl von Pilzarten möglicherweise nicht verträgt, erklärt werden [Kost u. Haas 1989]. Eine mykologische Untersuchung im Auftrag der LWF in zwei Auewäldern an der Donau zeigte, dass die Weide das Holzsubstrat mit dem artenreichsten Spektrum im Kartiergebiet darstellte, obwohl sie keineswegs die häufigste Baumartengruppe ausmachte [Helfer 1996].

Auffällig für die Mykorrhiza der Weide ist zunächst einmal, dass kaum einer der Röhrenpilze in Verbindung mit dieser Baumgattung gebracht wird.

Betrachtet man die deutschen Pilznamen in denen "Weide" auftaucht, finden wir ebenfalls vornehmlich unbekanntere Arten, wie Weidenschüppchenschnitzling (auch Igel-Schüppchenschnitzling) (Phaeomarasmisius erinaceus (Fr.) Kühn.), Weidendickfuß (Cortinarius urbicus Fr.), Weidenhäubling (Galerina salicicola P.D. Orton), Weidenrisspilz (Inocybe salicis Kühner), Weidenschüppling (auch Grasschüppling) (Pholiota graminis (Quél.) Sing. bzw. Pholiota conissans (Fr.) Kuyp. u. Tjall.), Weidentintling (Coprinus truncorum (Schaeff.) Fr.), Weidenscheibenpilz (Cytidia salicina (Fr.) Burt), Großer Weidenfälbling (Hebeloma leucosarx Orton) und Kleiner Weidenfälbling (Hebeloma pusillum Lge.).

Einen Hinweis von einer möglichen Mykorrhiza zwischen einer Weide und einem Röhrling, dem Pappel-Rauhfuß (Leccinum duricusculum (Kalchbr. u. Schul. Ap. Fr.) Sing) gibt eine Untersuchung aus dem Bayerischen Wald. Dort wuchs der Pilz in einem Wiesengehölz unter Birke und Weiden [L uschka 1993].

Jedoch finden wir aus anderen Pilzgattungen durchaus mehrere Arten, die eine Mykorrhiza mit der Weide eingehen können.

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