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Markus Blaschke
Pilze an der Rosskastanie - LWF-Wissen 48

Der Pilzsammler wird in einem Rosskastanienwald auf viele Schmankerl verzichten müssen. Typische Mykorrhizapilze wie Steinpilz und Pfifferling sind hier nicht zu finden. Nicht weil die Rosskastanie keine Mykorrhiza hätte, sondern weil sie im Gegensatz zu den meisten Waldbäumen eine endotrophe Mykorrhiza besitzt. Bei dieser Form der Mykorrhiza bringen die beteiligten Pilze nur in Ausnahmefällen mit dem Auge sichtbare Fruchtkörper hervor. Ihr Leben dringt kaum an die Bodenoberfläche, sondern bleibt dem Menschen meistens verborgen. Entsprechende Mykorrhizen finden wir auch bei zahlreichen krautigen Pflanzen sowie bei Eschen und Ahornen.

Grünes Kastanienblatt mit rostbraunem, welkem BlattrandZoombild vorhanden

Abbildung 1: Ein Rosskastanienblatt mit den typischen Symptomen der Blattbräune (Foto: Archiv der LWF)

Unter den Blattpilzen ist insbesondere die Blattbräune der Rosskastanie Guignardia aesculi (Peck.) häufig (PEHL und KEHR 2002). Allzu leicht wird der Pilzschaden mit Blattverfärbungen verwechselt, sogar mit dem Befall durch die Rosskastanien-Miniermotte. Bereits während der Blattentwicklung werden die Blätter durch die Sporen des Pilzes infiziert. Zunächst bilden sich chlorotische Flecken auf den Blättern, die schließlich im Befallsbereich braun verfärben und absterben. Oft verkrümmen sich die Blätter im Zusammenhang mit der Erkrankung.

Bereits im Sommer entwickelt der Pilz die zwei ungeschlechtlichen Nebenfruchtformen Leptodothiorella aesculicola und Phyllosticta sphaeropsoidea auf der Unterseite der Blätter. Zu erkennen sind beide als kleine schwarze Pünktchen in den Befallsbereichen. Phyllosticta bildet Sporen, die eine Weiterverbreitung des Pilzes während der Sommermonate ermöglichen. Die geschlechtliche Hauptfruchtform folgt erst im Winter oder Frühjahr auf den am Boden liegenden Blättern.Von dort aus werden wiederum die Sporen freigesetzt, die im Frühjahr den Kreislauf erneut ins Rollen bringen. Das Entfernen der abgefallenen Blätter, wie es auch zur Bekämpfung der Miniermotte empfohlen wird, senkt auch bei der Blattbräune den Infektionsdruck für das folgende Jahr.

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