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Internationale Tagung
3. Treffen der Europäischen Waldschutz-Experten in Wien

Auf Einladung der BFW fand vom 14. - 16. Oktober 2009 in Wien ein Treffen europäischer Waldschutzexperten statt. Nach 2006 und 2007 war es das 3. Treffen dieser Art, das von der Abteilung Waldschutz der BFW organisiert wurde. War das Treffen ursprünglich nur als fachlicher Austausch zur aktuellen Waldschutzsituation zwischen den Waldschutzexperten Österreichs und der an Österreich angrenzenden Länder gedacht, hat sich diese Treffen zu einer internationalen Veranstaltung gemausert, die weit über die ursprünglich angedachte Region hinausgeht. Heuer nahmen 64 Teilnehmer aus 16 Staaten teil, darunter auch Norwegen und die Türkei. Schwerpunkte bildeten das Eschentriebsterben, invasive Arten sowie die aktuelle Waldschutzsituation und mögliche Monitoring- bzw. Bekämpfungsverfahren.

Das Bild zeigt weiße, becherförmige Pilze in Großaufnahme.

Hauptfruchtform von Chalara fraxinea ist das Weiße Stengel-becherchen. Foto: A. Nannig

Thema Eschentriebsterben
Das Eschentriebsterben, das nord- und mitteleuropaweit verbreitet ist, steht derzeit im Focus zahlreicher Forschungsvorhaben. Mit der Identifizierung der Hauptfruchtform von Chalara fraxinea dem Weißen Stengelbecherchen (Hymenoscyphus albidus) 2009 durch Kowalski in Polen, konnte ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der Krankheit geliefert werden. Allerdings ist der krankheitsauslösende Faktor weiterhin unbekannt.

Das Weiße Stengelbecherchen ist als saprophytische, falllaubbesiedelnde Art seit über 150 Jahren bekannt und kommt auch in Bayern endemisch vor. Den Ablauf der Krankheit über die Infizierung der Blattspreite, Besiedlung des Marks über die Blattspur und die anschließende Verbreitung im Trieb von Innen heraus beschrieb Jörg Schumacher in seinem Vortrag und konnte damit die spezifische Anfälligkeit der jungen Triebe mit nichtverholztem Mark eindrucksvoll erläutern.
Invasive Arten
Bei den Beiträgen zu invasiven Arten standen die Laubholzböcke der Gattung Anoplophora im Vordergrund. Der Citrusbockkäfer (CLB) und der Asiatische Laubholzbock (ALB) sind gefürchtete Quarantäneschädlinge, die aufgrund ihres weiten Wirtsbaumspektrums zahlreiche Baumarten erfolgreich besiedeln. Ihre Gefährlichkeit beruht vor allem auf der Fähigkeit zur erfolgreichen Besiedelung völlig gesunder Bäume. In Italien konnte sich der CLB in den vergangenen Jahren im Raum Mailand erfolgreich etablieren und sein Verbreitungsgebiet sukzessive ausdehnen. Im vergangenen Jahr wurde die Art über befallene Fächerahorne aus China, die in Diskountmärkten verkauft wurden, in Deutschland eingeschleppt. Eine erfolgreiche Etablierung wurde jedoch bisher nicht beobachtet.

Anders stellt sich die Situation beim ALB dar, der in Österreich in Braunau am Inn und in Bayern in Neukirchen aufgetreten ist. Hier sind weiterhin Monitoring- und gegebenenfalls auch Quarantänemaßnahmen notwendig um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Gerade die Erkennung befallener Bäume gestaltet sich jedoch sehr schwierig und aufwendig.
Neue Borkenkäferarten
Desweiteren wurde über das Auftreten "neuer" Borkenkäferarten, Blatt- und Gallwespen bzw. pilzlicher Schaderreger in verschiedenen Ländern berichtet. Im Hinblick auf den sich abzeichnenden Klimawandel sind die Entwicklungen in den Südosteuropäischen Ländern und Untersuchungen zur Migration von Schadinsekten ausgesprochen spannend.
Aktuelle Waldschutzsituation
Die Berichte zur aktuellen Waldschutzsituation machten deutlich, dass in vielen Ländern Borkenkäfer an Nadelbaumarten weiterhin, das Hauptproblem darstellen. Daneben traten in den vergangenen Jahren vermehrt verschiedene Läusearten sowie phyllophage Schmetterlings- und Blattwespenarten in Erscheinung. Aus phytopathologischer Sicht spielte das vermehrte Auftreten verschiedener Nadelpilze und das Triebsterben der Kiefer eine Rolle. In diesem Zusammenhang stellte Thomas Immler die Waldschutzsituation der verschiedenen Baumarten in Bayern dar. Gabriela Lobinger berichtete über die Gefährdungssituation der Eiche und speziell über die Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners.

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