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13.09.2018
Borkenkäferbrut entwickelte sich rasant - Blickpunkt Waldschutz 13/2018
von Hannes Lemme und Gabriela Lobinger

Die Schwärmzeit der Fichtenborkenkäfer Buchdrucker und Kupferstecher neigt sich dem Ende zu. Zunehmend und in starkem Ausmaß wird nicht aufgearbeiteter Befall durch Kronenverfärbung und Abfallen der Rinde erkennbar. Intensive Käfersuche und schnelle Aufarbeitung sind jetzt besonders wichtig, um möglichst viele Borkenkäfer abzuschöpfen und so die Ausgangssituation für 2019 zu verbessern.

Bayernkarte mit verschiedenen Farben zur Buchdrucker-Gefährdung.Zoombild vorhanden

Abb.: Buchdrucker-Gefährdung in Bayern; Stand: 13.09.18 (LWF)

Aufgrund der sehr warmen Witterung im August und dem regional hohen Schwärmaufkommen durch Jungkäfer der 2. Generation sowie parallel entwickelte Geschwisterbruten kam es noch zu starkem Stehendbefall durch den Buchdrucker. Die in den ersten Augusttagen angelegte 3. Generation entwickelte sich sehr schnell – vielerorts sind bereits Puppen und erste Jungkäfer in den Bruthölzern zu finden. Durch den Rückgang der Tageslänge und kühlere Temperaturen werden diese Käfer zur Überwinterung in der Rinde der Befallsbäume verbleiben. Der schnelle Entwicklungsfortschritt der Brut bedeutet aber nicht nur beste Überwinterungsvoraussetzungen für die 3. Generation. Sie hat auch Konsequenzen für den aktuellen Handlungsbedarf. Da durch den Reifungsfraß die Rinde der Befallsbäume abfallen kann, ist zügiges Handeln erforderlich. Fällt die Rinde ab, ziehen sich die Borkenkäfer zur Überwinterung in den Boden zurück oder verbleiben in der abgefallenen Rinde und somit im Bestand.

Der Kupferstecher konnte aufgrund des großen Brutraumangebotes im Zusammenhang mit der Borkenkäferaufarbeitung ebenfalls hohe Populationsdichten aufbauen. Er zeigte ab Juli regional sehr hohe Anflugzahlen, die ihn zu Stehendbefall an Altfichten befähigten.

Folgende Maßnahmen zur Verminderung der Borkenkäferdichten werden empfohlen

  • Weiterhin intensive Befallssuche und schnelle Aufarbeitung von Käferbefall (Buchdrucker und Kupferstecher) – Abfall von Rinde mit fertig entwickelten Käfern möglichst vermeiden – keine Entrindung von Stämmen mit fertigen Jungkäfern im Bestand;
  • bei der Befallskontrolle sind auch das Bestandesinnere sowie Nordseiten von Beständen oder die Nordhänge der Mittelgebirge einzubeziehen;
  • Beseitigung von bruttauglichem Material (Restholz) für Kupferstecher.

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