Cornelia Triebenbacher und Florian Krüger
Das Borkenkäfermonitoring endet – Buchdrucker und Kupferstecher überwintern vorwiegend unter der Rinde - Blickpunkt Waldschutz 10/2014
Das Borkenkäfermonitoring 2014 endete in der letzten Septemberwoche. Nach bisherigen Auswertungen war es bayernweit ein „normales Borkenkäferjahr“ mit zwei Generationen und zwei Geschwisterbruten.
Aktuelle Situation
Aufgrund der feucht-kühlen Witterung im August schwärmte die zweite Jungkäfergeneration nur noch an wenigen Orten in Bayern aus. Diese Witterung erschwerte auch die Befallssuche. Bohrmehl konnte wegen der häufigen Regenfälle kaum gefunden werden. Auch zeichneten die befallenen Fichten durch die inzwischen gute Wasserversorgung kaum.
Im September wurde nur an den wenigen Monitoringstandorten (z.B. im AELF Ingolstadt) noch ein Schwärmflug des Buchdruckers registriert. Dafür wird vermehrt abfallende Rinde bei noch grüner Krone gemeldet. Dies deutet auf intensiven Fraß der Brut und der nicht mehr ausgeflogenen Jungkäfer hin.
Die Schäden durch Borkenkäfer sind 2014 aufgrund des warmen Winters 2013/14 und der kühl-feuchten Witterung im August 2014 überschaubar geblieben. Mit zwei Generationen und zwei Geschwisterbruten ist 2014 insgesamt ein »normal« verlaufenes Borkenkäferjahr. Die bisher gemeldeten Schadholzanfälle durch Buchdrucker liegen außer in Mittelfranken und der Oberpfalz etwas unter denen des vergangenen Herbstes.
Empfehlung
Abbildung 1: Derzeit zeichnen die im Sommer vom Buchdrucker
befallenen Fichten häufig mit abfallender Rinde bei noch
grüner Krone.
Um eine möglichst günstige Ausgangssituation für 2015 zu schaffen, ist die rechtzeitige und konsequente Aufarbeitung der im Sommer befallenen liegenden und stehenden Fichten zwingend erforderlich. In diesen Bereichen ist auch im Frühjahr eine intensive Befallskontrolle notwendig.
Sowohl Buchdrucker als auch Kupferstecher werden überwiegend als fertige Jung- und Altkäfer unter der Rinde befallener Nadelhölzer überwintern. Daher ist eine möglichst rasche Aufarbeitung noch vor den ersten Nachtfrösten empfehlenswert. Fällt die Rinde ab, überwintern die beiden Borkenkäferarten im Boden und sind damit vor phytosanitären Maßnahmen geschützt.
Bäume, deren Rinde bereits großflächig abgefallen ist, sollten dennoch aufgearbeitet werden, da unter den verbliebenen Rindenresten und in der Krone noch viele Borkenkäfer vorhanden sind. Im Hinblick auf das enorme Vermehrungspotenzial des Kupferstechers empfehlen wir, das bei der Käferaufarbeitung bzw. bei Holzerntemaßnahmen verbleibende Reisig und Restholzmaterial nicht in der Nähe von Nadelholzbeständen – insbesondere Dickungen und Jungbeständen – zu lagern, sondern möglichst zu häckseln oder anderweitig unschädlich zu machen.
Der Kupferstecher ist bei der Befallsauswahl weniger anspruchsvoll als der Buchdrucker und kann im Frühjahr noch Brutmaterial aus dem vergangenen Jahr zur erfolgreichen Brutanlage nutzen!