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Cornelia Triebenbacher und Florian Krüger
Das Borkenkäfermonitoring 2014 startet - Blickpunkt Waldschutz 3/2014

Das Borkenkäfer-Monitoring 2014 startet bereits in dieser Woche. Die Waldschutzsituation ist entsprechend der langanhaltenden Trockenheit als außergewöhnlich kritisch einzuschätzen. Mit Stehendbefall ist bereits in der ersten Schwärmwelle zu rechnen.

Ausgangssituation

Fraßgänge und Käfer des Buchdruckers unter der Rinde an Fichtenstamm.Zoombild vorhanden

Ausflugbereite Käfer unter der Rinde letztjährig befallener Fichten

Nach 3 Jahren Latenzzeit kam es 2013 wieder zu einer deutlichen Vermehrung des Buchdruckers und Kupferstechers. In den Waldschutzmeldungen stieg der Käferholzanfall durch Buchdrucker von 280.000fm auf 500.000fm.

Auch die Käferholzmenge durch Kupferstecher erhöhte sich um 10.000fm auf 37.000fm. Die Bruten der beiden Borkenkäferarten entwickelten sich bei milden Temperaturen im Herbst 2013 meist vollständig und überwinterten als Jung- bzw. Altkäfer. Daher sind die Käfer zum Schwärmbeginn ausflugbereit. Hinzu kommt, dass sich die Ausgangsdichte der Borkenkäfer für 2014 deutlich erhöht hat. Somit ist zu erwarten, dass bereits die erste Schwärmwelle sehr intensiv ausfallen wird.

Ausblick

Wir rechnen mit einem mehr oder weniger gleichzeitigen Ausflug der Käfer zur Brutanlage. Diesem Käferansturm werden die Fichten nur wenig Abwehr entgegensetzen können. Es ist deshalb bereits in der ersten Schwärmwelle starker Stehendbefall zu befürchten. Von entscheidender Bedeutung für die weitere Entwicklung des Buchdruckers sind die Bedingungen in der aktiven Zeit von Frühjahr bis Herbst.

Bei warmer Witterung im April setzt der Schwärmflug des Buchdruckers eher ein – bisher beobachteter frühester Zeitpunkt für Schwärmflug und Befall war die 1. Aprilwoche (2003 und 2007). Dadurch verlängert sich die aktive Zeit des Käfers im Jahresverlauf. Ist die Witterung im Frühjahr und Sommer weiterhin günstig, entwickelt sich die Brut schnell und so können bis zu 3 Nachkommensgenerationen erzeugt werden. Hinzu kommen noch 3-4 Geschwisterbruten – das bedeutet eine explosionsartige Vermehrung.

Empfehlung

Sobald die erste Schwärmwelle beginnt, sind Bohrmehlsuchen zwingend durchzuführen. Entsprechend der langanhaltenden Trockenheit ist mit Stehendbefall bereits in der ersten Schwärmwelle zu rechnen. Besonders anfällig sind Bereiche, die bereits im Vorjahr von Käfern befallen wurden, Bestandesränder von Windwurfflächen des vergangenen Jahres, frisch durchforstete Bestände und noch nicht aufgearbeitete Schneebruchnester aus dem vergangenen Winter. Akut befallene Bäume (liegend oder stehend) sowie bruttaugliches Material, sind rasch aufzuarbeiten, zu entrinden oder mindestens 500m aus dem Wald zu transportieren, so dass eine erfolgreiche Vermehrung der Borkenkäfer und Neubefall verhindert werden kann.

Wegen der derzeit hohen Waldbrandgefahr sollte die Rinde und Gipfel der befallenen Hölzer nicht verbrannt, sondern gehackt und energetisch genutzt werden. Schutzspritzungen von Holzpoltern sind als Voranflug - sowie als Vorausflugbehandlung möglich. Die Maßnahmen müssen den pflanzenschutzrechtlichen Bestimmungen entsprechen und sind an den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes auszurichten.

Borkenkäfermonitoring

Die Fallenanzahl wurde entsprechend der derzeitigen Gefährdungssituationsituation beibehalten. In den von Sommer-Gewitterstürmen besonders betroffenen Bereichen wurde die Beobachtung intensiviert, um die weitere Entwicklung besser abbilden zu können. Zusätzlich zu den rund 300 Lockstofffallen, die im Rahmen des Monitorings betreut werden, legen Revierleiter an 13 Revieren Bruthölzer aus, um den Entwicklungszustand der Käfer abzubilden.

Ab 2014 ist Herr Florian Krüger für das Borkenkäfermonitoring zuständig. Er steht Ihnen gern für Fragen und Anregungen unter Florian.Krueger@lwf.bayern.de oder telefonisch unter 08161/715787 zur Verfügung. Die Auswertung der Daten in Form von Schwärmkurven, Klimadiagrammen und Gefährdungskarten ist im Internet unter www.borkenkaefer.org abrufbar.Hier finden sich neben den aktuellen Schwärmkurven zum Vergleich auch diejenigen der Jahre 2012 und 2013

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