Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Karl Gutzweiler
Zur forstlichen Bedeutung der Silberweide - LWF-Wissen 24

Die verschiedenen Nutzungsformen der Silberweide sind nach dem zweiten Weltkrieg enorm zurückgegangen. Dennoch spielt sie bis heute eine Rolle bei der waldbaulichen Behandlung der Auenwälder am mittleren Oberrhein. Zwar besitzt sie heute nahezu keine wirtschaftliche Bedeutung mehr, für den Naturhaushalt der Auenwälder ist sie doch unerlässlich.

Besonders nach dem zweiten Weltkrieg förderte die Forstwirtschaft den Anbau von Kulturpappeln. Dies war bedingt durch Wiesenneuaufforstungen, durch die Furcht vor kommender Holznot („Franzosen- und Engländer-Hiebe"), aber auch beeindruckt von dem enormen Wuchspotenzial der Kulturpappel. Aus diesen Aufforstungen gingen überwiegend großflächige und gleichformige Bestände hervor, welche heute alle die Hiebsreife erreicht haben. Damit steht der Wirtschafter vor dem Dilemma, dass er auf Grund des Alters die Pappeln nutzen muss, auf großflächige Kahlschläge jedoch verzichten möchte.

Am mittleren Oberrhein sieht die waldbauliche Planung heute vor, möglichst viele verschiedene Baumarten zu beteiligen. Da diese auch künstlich eingebracht werden müssen, entstehen bei der Umsetzung neue Probleme. Das Hochwasser bringt regelmäßig außer Wohlstandsmüll auch Äste, Kronenteile, sogar ganze Bäume mit. Gelangt dieses Treibgut auf eine Kulturfläche, so werden Jungpflanzen in nahezu allen Fällen vollständig umgedrückt. Dieses war zu Zeiten der Pappelwirtschaft mit weiten Pflanzverbänden und nur geringen Stammzahlen je Hektar ein noch zu tolerierender Schaden. Bei intensiver Baumartenmischung, geringeren Pflanzabständen und höheren Pflanzenzahlen ist dieser Schaden jedoch nennenswert und bedeutet einen merklichen Verlust in dem überwiegend im Besitz der Gemeinden liegenden Waldes.

Eine ähnliche Wirkung hat Eis oder Treibeis während der „Weihnachtshochwasser". Hierbei werden die jungen Pflanzen durch Reibung der Eisschollen zumindest mechanisch verletzt, wenn nicht gar komplett umgedrückt. Die Eisbildung zieht noch eine weitere große Gefahr nach sich: Oft bildet sich eine mehrere Zentimeter starke Eisschicht, unter der das Wasser nicht vollständig gefriert. Mit der ablaufenden Hochwasserwelle entsteht ein Vakuum, in welches das Eis nun einbricht. Dabei brechen die Jungpflanzen ab.

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Autor

  • Karl Gutzweiler