Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Peter Jürging
Bedeutung der Schwarzerle in der Wasserwirtschaft - LWF-Wissen 42

Die Schwarzerle gehört neben einige Weidenarten zu den wenigen Baumarten, die sehr gut mit hoher Bodennässe und mit rohen Nassstandorten zurecht kommen. Deshalb kann sie auch für die Wasserwirtschaft etliche wichtige Funktionen übernehmen.

Bäume beschatten einen kleinen Fluss.

Abbildung: Wenn Schwarzerlen ein Fließgewässer (Dumme bei Bergen) beschatteten, können sich praktisch keine Makrophyten entwickeln.

Die Schwarzerle kennzeichnet neben dem Bach- und Quell-Eschenerlenwald kleinerer Fließgewässer vor allem den Schwarzerlen-Eschenwald in den Auen größerer Flüsse. Letzterer ist aber nicht nur in Flussauen zu finden, sondern kann auch außerhalb der Auen große Flächen mit hochanstehendem Grundwasser einnehmen, denken wir nur an den Spreewald, das heute noch bedeutendste Erlenwaldgebiet Mitteleuropas.

In natürlichen Auen steht die Erle auch im Bereich der Fließgewässerdynamik. Sie verträgt Überflutung, Überstau, Überschotterung, Eisgang sowie Grundwasserschwankungen. Alles Standorteigenschaften, die der Erle wenig Konkurrenz erwachsen lassen. Nur anspruchslose Gehölze wie die Erle mit guter Keimfähigkeit, guter Durchwurzelung des Standortes und hoher Regenerationsfähigkeit können hier bestehen. Bei Hochwasser dämpfen sie in den Auen als „Abflusshindernis“ den Hochwasserabfluss und leisten somit einen Retentionsbeitrag bei gleichzeitig begünstigtem Sedimenteintrag (auch Nährstoffe). Nach Abklingen des Hochwassers pumpen sie quasi durch ihre hohe Verdunstung Wasser aus dem Auenboden, der dann bei lang anhaltenden Niederschlägen oder im Hochwasserfall wieder entsprechend Wasser aufnehmen kann, so dass dieses nicht spontan abfließt.

Völlig konkurrenzlos herrscht dagegen die Schwarz-Erle im Erlen-Bruchwald, der sich dadurch auszeichnet, dass der Grundwasserstand ganzjährig sehr hoch ist und nur wenig schwankt. Der Boden bleibt daher fast immer nass und wird fast regelmäßig nur im zeitigen Frühjahr (während der Schneeschmelze) überschwemmt, wobei im Gegensatz zu Auenwäldern aber keine Nährstoffe zugeführt werden, da das Wasser nicht fließt.

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Autor

  • Peter Jürging