Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Hany El Kateb, Marco Michael Stolz, Reinhard Mosandl
Der Einfluss von Wild und Weidevieh auf die Verjüngung im Berg-Mischwald - LWF-aktuell 71

Überhöhte Wild- und Weideviehbestände insbesondere in Mischwäldern stellen weltweit ein Problem für die Forstwirtschaft dar. Verbiss und Tritt schädigen die Waldverjüngung oder vernichten sie im schlimmsten Fall sogar völlig. Vor allem im Bergwald ist infolge der Übernutzung der Waldverjüngung durch Schalenwild und Weidevieh mit einer Beeinträchtigung der Schutzfunktionen des Bergwaldes zu rechnen. Die Verjüngung in den Berg-Mischwäldern des bayerischen Alpenraumes ist auf großen Flächen beiden Belastungen, sowohl dem Schalenwild als auch dem Weidevieh, ausgesetzt.

Vergleich der Sproßlängen verschiedener Baumarten nach zwanzig Jahren zeigt dass Tanne und Ahorn auf der Konrollfläche die größten Sprosslängen entwickeln, Buche und vor allem Fichte entwickeln auch unter Waldweide- und Wildeinfluss gute Sprosslängen.Zoombild vorhanden

Abbildung: Mittlere Sprosslängen der 100 höchsten Pflanzen/ha 20 Jahre nach der Pflanzung

Mitte der achtziger Jahre befasste sich der Lehrstuhl für Waldbau der Universität München in umfangreichen Forschungsarbeiten mit dem Einfluss von Wild und Weidevieh auf die Verjüngung von Laubbaumarten und Nadelbaumarten, die Bodenvegetation und die Böden im Berg-Mischwald. Dazu wurden temporäre und permanente Versuchsflächen in den ostbayerischen Kalkalpen angelegt, deren erste Aufnahmeergebnisse Liss 1988 und 1989 veröffentlichte. Auf einer der permanenten Versuchsflächen im Bergwald wurde 20 Jahre später die natürliche und künstliche Verjüngung des Mischwaldes erneut aufgenommen. Die wichtigsten Ergebnisse zur künstlichen Verjüngung werden im Folgenden präsentiert.

Vergleicht man die Ergebnisse des Versuches nach 20 Jahren Laufzeit mit den Befunden zu Versuchsbeginn, zeigt sich eine verbesserte Verbisssituation im Berg-Mischwald. Dies ist auf die geänderte Jagdstrategie zurückzuführen, die der neue Revierleiter seit Mitte der neunziger Jahre konsequent verfolgt und einzelnen Tannen ein Aufwachsen ermöglicht. Zusammenfassend ist festzustellen, dass Wild der Hauptverursacher für die Entmischung der Waldverjüngung im Bergmischwald ist.

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