Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Anton Fischer und Hagen S. Fischer
Sturmwurf - und was dann? - LWF-aktuell 77

Stürme gehören zu unserem Klima. Zum Leidwesen der Forstleute macht der Sturm auch vor bewirtschafteten Wäldern nicht halt. »Vivian«, »Wiebke«, »Lothar« und »Kyrill« sind in Forstkreisen nachdrücklich präsent. Sie haben sich nicht nur tief in forstliche Jahresstatistiken, sondern auch langfristig in den Aufbau vieler Waldbestände eingraviert. In Zeiten sich ändernden Klimas werden Stürme weder seltener noch schwächer, eher das Gegenteil ist der Fall.

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Abbildung: Waldentwicklung nach Sturmwurf: Die »geräumte« Fläche ist 25 Jahre nach dem Sturmereignis nur wenig differenziert. Foto: A. Fischer

Wie Sturmholz zu behandeln ist und wie Sturmflächen wieder aufzuforsten sind, wissen wir. Was in einem vom Sturm geworfenen Waldbestand aber von Natur aus passiert, was anders abläuft als nach Räumung und Wiederbepflanzung, das alles ist weitgehend unbekannt. Erste Antworten gibt ein Forschungsprojekt, das die Waldentwicklung mit und ohne Eingriff des Menschen über immerhin ein Vierteljahrhundert verfolgt.

Fast ein Jahrzehnt bevor die Stürme »Vivian« und »Wiebke« Mitteleuropa heimsuchten, am 1. August 1983, tobte im Nationalpark Bayerischer Wald ein kurzer, aber heftiger Gewittersturm. Binnen weniger als einer halben Stunde wurden über 100 Hektar Waldbestand mit weit über 50.000 Festmetern Holz geworfen. Sturmwurfflächen werden üblicherweise möglichst zügig geräumt; selbst in einem Nationalpark, also grundsätzlich einem »Totalschutzgebiet«, bedurfte es zu dieser Zeit eines intensiven Diskussionsprozesses, bis die Entscheidung getroffen wurde, nur Teile der Sturmflächen zu räumen, andere aber sich selbst zu überlassen.

Mit dieser Entscheidung waren zumindest für Mitteleuropa bis dahin einzigartige Möglichkeiten eröffnet: Eine langfristige Analyse der Bestandsentwicklung ohne jede Räumung und der Vergleich mit der Entwicklung auf Flächen, auf denen zwar das Holz geräumt wurde, die aber nicht wieder bepflanzt wurden, also einer dem üblichen forstlichen Eingriff nahe kommenden Situation.

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