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01.12.2017
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Funkgesteuerte Forstraupen - Forsttechnik-Newsletter 2/2017
von Siegfried Waas

Die Austrofoma 2015, die KWF-Tagung 2016 und die diesjährige Elmia Wood haben gezeigt: Fäll- und Rückeraupen erfreuen sich zunehmenden Interesses und kommen bei kombinierten Holzernteverfahren immer öfter zum Einsatz. Die geländegängigen Forstraupen werden überwiegend zum Vorrücken bei großen Rückegassenabständen verwendet.

Grafik mit mehreren Bildern zum Rücken von Holz mittels Raupe.Zoombild vorhanden

Abb. 1: Typisches Holzernteverfahren bei erweiterten Gassen-Abständen (Grafik: S. Waas)

Bei erweiterten Gassenabständen (i.d.R. größer 30 m) entstehen bei der vollmechanisierten Holzernte in der Regel Zwischenbereiche, die außerhalb der Kranreichweite der Harvester und Forwarder liegen. Die Bäume der Zwischenzone werden motormanuell gefällt, gezopft und anschließend mit einer funkgesteuerten Raupe an die Rückegasse vorgerückt. Die Forstraupe muss trotz des geringen Auflagedrucks auf der Rückegasse verbleiben. Die Waldzertifizierungssysteme erlauben keine flächige Befahrung.

Die Forstraupe rückt die Vollbäume oder Rohschäfte mittels integrierter Seilwinde zur Rückegasse. Das an der Front befindliche Rückeschild der circa 1,4–2,8 t leichten Raupenfahrzeuge erzeugt die benötigte Standfestigkeit. Durch das Raupenfahrwerk, das geringe Gewicht und den niedrigen Schwerpunkt sind Fäll- und Rückeraupen zur Holzrückung in Hanglagen bis zu einer Steigung von ca. 50 %. sowie auf befahrungsempfindlichen Weichböden einsetzbar.

Die bodenschonenden Forstraupen eignen sich darüber hinaus für die seilunterstützte Fällung und stellen damit eine Alternative zu den gängigen Seilwindenschleppern dar. Der Transport der Raupen ist mit geeigneten PKW-Anhängern möglich.

Ablauf

  • Motormanuelle Beifällung, ggf. Aufarbeitung zum Rohschaft und Zopfen in der Kranzwischenzone;
  • Räumlich versetztes Vorrücken zur Kranzone mit Forstraupe;
  • Maschinelle Fällung und Aufarbeitung mit Harvester;
  • Rücken der Sortimente zur Forststraße mit Forwarder.

Technische Daten und Anschaffungskosten

  • Anschaffungskosten exkl. Umsatzsteuer: 60.-70.000 Euro
  • Länge/Breite/Höhe: 2.700 mm / 1.720 mm / 1.600 mm;
  • Gewicht: 2.500 kg;
  • Motorleistung: 37 kW;
  • Fahrantrieb: Hydraulisch stufenloses Vor- und Rückwärtsfahren bis max. 8 km/h per Funk. Antriebsräder mit Planetengetriebe inkl. integrierter Bremse;
  • Fahrwerk: Gummiraupenlaufwerk mit aufgeschraubten Stahlstegen. 400 mm Breite;
  • Seilwinde: Adler EHY-5 mit 5 - 7 t Zugkraft. Vollhydraulischer, stufenloser Windenantrieb. Seilaufnahme 80 m bei einer Seilstärke von 14 mm. Schwenkbare Seileinzugsrolle um 250 mm höhenverstellbar;
  • Heckschild: parallelgeführtes Heckschild mit Bergstütze 1.700 mm breit.
Gelb-graue Rückeraupe zum Vorrücken von Holz.

Abb. 1: Die Forstraupe CTL250FR (Foto: S. Waas)

Gelb-graue Rückeraupe mit Bediener beim Vorrücken von Holz.

Abb. 2: Funksteuerung (Foto: M. Wolf)

Graues Rückeschild einer Forstraupe.

Abb. 3: Rückeschild mit Winde (Foto: M. Wolf)

Grün-graue Rückeraupe fährt vom Pkw-Hänger.

Abb. 4: Fällraupe Moritz Fr50 (Foto: K. Benker)

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