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Hans-Joachim Klemmt
Die Bundeswaldinventur – verlässliche Daten zur nachhaltigen Bewirtschaftung bayerischer Wälder - LWF-Wissen 72

Die Bundeswaldinventur (BWI) ist eine Großrauminventur, die aktuell zum dritten Mal in ganz Deutschland durchgeführt wird. Die BWI stellt die derzeit wichtigste Datengrundlage für die nachhaltigkeitsorientierte Bewirtschaftung unserer Wälder dar. Sie liefert für großräumige Auswertungseinheiten besitzartenübergreifend zuverlässige Zahlen zum Zustand und zur Entwicklung der Wälder. Durch eine kontinuierliche Wiederholung nimmt die Aussagekraft der BWI stetig zu.

Umrisskarte von Bayern mit grünen Punkten.Zoombild vorhanden

Abbildung: Verteilung der Stichprobenpunkte (Waldtrakte) der BWI 3 über Bayern. An jedem dargestellten Punkt befinden sich ein bis vier Inventurpunkte (Waldtraktecken). (Quelle: Klemmt und Neubert 2011b)

Zur Beurteilung einer nachhaltigen Waldentwicklung sind verlässliche Beschreibungen des Zustands sowie der Veränderungen notwendig. In den Anfangsjahren der Forstwirtschaft in Deutschland zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfolgten die Zustandsbeschreibungen meist auf qualitativer Basis. Im Laufe der Zeit entwickelte die Forstwissenschaft die Fachdisziplinen Dedrometrie bzw. Waldmesslehre, Waldinventur und Forsteinrichtung. Aufbauend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden ermöglichte sie operationalisierbare, reproduzierbare quantitative Zustandsbeschreibungen auf unterschiedlichen Betrachtungsebenen (Zöhrer 1980).

Forsteinrichtung und Forstinventuren bilden damit die Grundlage für nachhaltige Waldbewirtschaftung und werden allgemein als Nachweise einer nachhaltigen Entwicklung bei Betrachtung der naturalen Entwicklungen (Wilke 2013) anerkannt. Um den Zustand und die Naturalentwicklung zuverlässig auf großräumiger Ebene einschätzen zu können, wurde in Deutschland (Gebietsstand vor dem 03.10.1990) die BWI geschaffen. Sie ist konzipiert als stichprobenbasierte Großrauminventur, die stichprobentheoretisch als einstufige, systematische Klumpenstichprobe mit regional unterschiedlicher Stichprobendichte einzuwerten ist (Schmitz et al. 2008).

Ziel der BWI ist die Untersuchung der großräumigen Waldverhältnisse und der forstlichen Produktionsmöglichkeiten in Deutschland. Die Stichprobenpunkte der BWI sind dabei in einem systematischen Gitternetz über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Das Basisnetz hat eine Rasterweite von 4×4 km bzw. ist zum Teil auf regionaler Ebene verdichtet, so zum Beispiel in Bayern in den Regierungsbezirken Mittelfranken und Schwaben (2,83×2,83 km) (Abbildung).

Die Verteilung der Punkte erfolgt dabei unabhängig von den zugrunde liegenden Eigentumsarten der Stichprobenpunkte, was großräumige Rückschlüsse und Vergleiche der Waldverhältnisse jeglicher Waldbesitzarten einer Region innerhalb des Inventurgebietes ermöglicht. Zwischen 1986 und 1990 wurde die erste Großrauminventur im Gebiet der alten Bundesrepublik Deutschland durchgeführt (BWI 1). Daneben liegen bundesweit Bundeswaldinventurdaten für 2002 (BWI 2) sowie für eine Unterstichprobe für das Jahr 2008 (Inventurstudie 2008, "Treibhausgasinventur") vor (Polley 2011). Letztere ist nur auf Bundesebene angelegt und liefert keine Aussagen für die Bundesländer. Die BWI stellt aktuell die wichtigste, besitzartenübergreifende Datenquelle für den Wald in ganz Bayern und Deutschland dar, die zuverlässige Daten zur nachhaltigkeitsorientierten Bewirtschaftung unserer Wälder liefert.

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