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Lothar Zimmermann und Stephan Raspe
Später und trockener Frühlingsbeginn - LWF-aktuell 77

Der Winter reichte noch weit in den März hinein, bevor die Witterung ziemlich rasch wärmer wurde und die Vegetation ihren Rückstand wieder aufholte. Wie schon der Winter waren auch die beiden ersten Frühjahrsmonate vergleichsweise niederschlagsarm. Der April war wie letztes Jahr überdurchschnittlich warm und sonnig. Ein Einfluss des Vulkanausbruchs auf Island auf unser Wetter und Klima ist unwahrscheinlich.

Die Niederschlags- und die Temperaturkarte Bayerns zeigen die Abweichungen aller Klimastationen zum Mittelwert von 1961 bis 1990. Sowohl im März als auch besonders im April wurden extrem wenig Niederschläge verzeichnet. Gleichzeitig waren die Temperaturen, vor allem im April, überdurchschnittlich hoch.Zoombild vorhanden

Abbildung: Mittlere Niederschlags- und Temperaturabweichung aller WKS zum Mittel von 1961 bis 1990

Eine zweigeteilte Temperaturentwicklung prägte den März. Zu Monatsanfang streiften noch Ausläufer des Orkantiefs »Xynthia« den Nordwesten. Dann etablierte sich über den Britischen Inseln ein Hochdruckgebiet, lenkte polare Meeresluft nach Mitteleuropa und leitete eine Phase spätwinterlichen Wetters ein. Ein von der Nordsee über Deutschland nach Südosten ziehendes Tief führte nicht nur ein breites Niederschlagsband heran, sondern auch wieder Kaltluft, die verbreitet Schneefälle und Schneehöhen bis zum Teil über zehn Zentimeter mit sich brachte. Ein Hoch konservierte zunächst die Schneedecke, in einigen Nächten sanken die Temperaturen wieder unter –10 °C, tagsüber schien häufig die Sonne.

Gegen Ende der ersten Märzwoche änderte sich die Großwetterlage, allerdings nicht zum Frühling hin. Es blieb kalt, wurde aber noch feuchter. Zwischen mehreren Tiefdruckgebieten im Nordosten und dem Hoch kam nun eine nordwestliche Strömung in Gang, die arktische Polarluft bis an die Alpen transportierte. Diese Luftmassen erwärmten sich zwar etwas über den vorgelagerten Seegebieten, nahmen aber auch Feuchtigkeit auf und entluden sich als Regen, Schneeregen und Schnee. Vor allem im Bergland oberhalb 400 bis 600 Meter wurden bis zu 30 Zentimeter Neuschnee gemessen. In den höheren Mittelgebirgslagen hielt sich eine geschlossene Schneedecke den ganzen Monat über. Die tiefen Temperaturen, die sich im Laufe des Monats nur allmählich über die 5-°C-Grenze bewegten, brachten die Vegetation im Flachland etwa ein bis zwei Wochen in Verzug, in höheren Lagen sogar bis zu vier Wochen. Haselnuss und Schwarzerle blühten in Freising erst um den 12. des Monats.

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