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Lothar Zimmermann, Stephan Raspe
»Martinssommer« und Weihnachtstauwetter - LWF-aktuell 75

Der November 2009 gehörte mit 2,4 Grad mehr als normal zu den drei wärmsten Novembern seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Voralpenraum sorgten Föhnlagen an einigen Tagen für fast sommerliche Temperaturen. Das Niederschlagssoll wurde leicht übererfüllt. Mitte Dezember sanken dann die Temperaturen bis unter –15°C, zu Weihnachten setzte Tauwetter ein.

Wetterstation auf einem Berg mit Blick über ein gleichmäßiges, dichtes Wolkenfeld.Zoombild vorhanden

Abbildung: Monduntergang bei Inversionswetterlage vom Wendelstein aus. (Foto: C. Hinz)

Vereinzelt gab es gerade noch eine »Weiße Weihnacht«, die dann allerdings schnell wegschmolz. Wärmemäßig lag der Dezember etwas unter dem Mittel, allerdings mit circa einem Viertel mehr Niederschlag, während die Sonne etwas unter dem Soll schien.

Einem »Altweibersommer-September« folgte ein wechselhafter, feucht-kühler Oktober mit einem markantem Temperatursturz sowie dem ersten Frost und Schnee, bevor der Herbst im November mild und nass ausklang. Der erste Wintermonat gab schon einen Vorgeschmack auf einen Winter 2009/10, der nicht als mild und zu warm in die Wetterannalen eingehen würde.

Große Temperaturgegensätze sorgten im November über dem Nordatlantik für eine rege Tiefdrucktätigkeit. Immer wieder bildeten sich kräftige Sturm- oder Orkantiefs, die über das nördliche Europa ostwärts zogen. Zu Monatsanfang wurden beispielsweise am Wendelstein schon erste Orkanböen registriert. Entscheidend wurde für den weiteren Witterungsverlauf, aus welcher Richtung die Luft nach Bayern herantransportiert wurde.

Dominierten wie zu Monatsanfang und -ende nördliche und nordwestliche Windrichtungen, wurde es kühler und feuchter, so dass es je nach Höhenlage auch zu Schneefall kam. Wenn dann wie zu Monatsmitte die Strömung aus Süd bzw. Südwesten kam, wurde sehr milde Luft subtropischen Ursprungs herangeführt, die vom Föhneffekt in den Alpen verstärkt für fast sommerliche Temperaturen im Alpenvorland sorgte. Diese ungewöhnliche Witterungsperiode wird auch als »Martinssommer« bezeichnet.

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