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Christian Huber, Wendelin Weis und Axel Göttlein
Sickerwasserqualität bei Stickstoffsättigung - LWF-aktuell 66

Stickstoff ist das Element, dessen globale und regionale Elementkreisläufe der Mensch mit am stärksten verändert hat. Vor allem die Landwirtschaft und Verbrennungsprozesse generieren ständig neue reaktive Stickstoffverbindungen. Überhöhte Stickstoffeinträge aus der Luft akkumulieren sich in den Wäldern. Übersteigt das Stickstoffangebot den biologischen Bedarf, beeinträchtigt Nitrat – neben anderen negativen Wechselwirkungen – auch die Sickerwasserqualität. Der Höglwald bei München zeigt diese Problematik exemplarisch seit mehr als zwei Jahrzehnten auf. Die dort gewonnenen Forschungsergebnisse liefern Anhaltspunkte für ein nachhaltiges Nährstoffmanagement bei hoher Stickstoffbelastung.

Graphik: Nitratkonzentrationen im Sickerwasser von 1984 bis 2004. Bis auf wenige Ausnahmen übersteigt die Konzentration unter Fichten den Trinkwassergrenzwert bei weitem. Besonders in Jahren mit erhöhtem Nadelverlust stieg die Nitratkonzentration an. In Trockenjahren ging sie dagegen stets zurück. Unter Buchen ist der Wert durchgehend sehr weit unter dem Grenzwert für Trinkwasser.Zoombild vorhanden

Nitratkonzentration unterhalb des Hauptwurzelraumes (40 cm) bei Fichte, Fichte gekalkt und Buche von 1984 bis 2004

Der Höglwald liegt etwa 50 Kilometer westlich von München im Oberbayerischen Tertiärhügelland auf 540 Meter Meereshöhe und weist hohe atmosphärische Stickstoffeinträge auf. Der wüchsige, im Jahre 1910 gepflanzte Fichtenbestand stockt auf einer im Oberboden stark versauerten Parabraunerde bzw. geschichteten Braunerde. Die Sickerwasserqualität des Fichtenaltbestandes wird seit 1984 untersucht. Verschiedene begleitende Experimente erforschten das Verhalten eines stickstoffbelasteten Waldökosystems bei forstlichen Maßnahmen und sich verändernden Umweltbedingungen. Wichtige Ergebnisse dieser Arbeiten werden hier beispielhaftskizziert.

Veränderte Umweltbedingungen, aber auch forstliche Maßnahmen können die Sickerwasserqualität erheblich beeinflussen. Ein Hauptkriterium für die Qualität des Sickerwassers ist die Nitratkonzentration. Insbesondere in naturnahen Ökosystemen soll sie möglichst niedrig sein. Dies gewährleistet einerseits höchsten Trinkwasserschutz, andererseits werden Bodenversauerung und Nährstoffverluste minimiert, da mit Nitrat auch Nährkationen ausgetragen werden.

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