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Gregor Aas
Die Schwarzerle, Alnus glutinosa – Dendrologische Anmerkungen - LWF-Wissen 42

Keine einheimische Baumart ist besser in der Lage, auf nassen Standorten zu wachsen als die Schwarzerle (Alnus glutinosa). Sie ist vor allem entlang von Flüssen und an Ufern von Bächen und Seen verbreitet und bildet Reinbestände in Bruchwäldern auf torfigen, durch hoch anstehendes Grundwasser dauernd nassen Böden. Intakte Erlenbrüche sind in Folge Entwässerung selten geworden und gelten als die am stärksten gefährdete Waldgesellschaft Mitteleuropas.

Blütenstände eines Baumes

Abb. 4: Männliche Blütenstände kurz vor dem Stäuben und darüber die unscheinbaren, rotbraunen weiblichen Infloreszenzen. Bei der Schwarzerle werden die Kätzchen beiderlei Geschlechtes bereits im Jahr vor der Blüte angelegt und überwintern nackt.

Erlen (Alnus) gehören zusammen mit den Birken (Betula), der Hasel (Corylus) und der Hainbuche (Carpinus) zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Alle Birkengewächse sind sommergrüne Gehölze mit wechselständigen, einfachen Blättern. Die eingeschlechtigen und einhäusig verteilten, windbestäubten Blüten sind in Kätzchen angeordnet. Ein wichtiges Familienmerkmal ist, dass die Vor- und Tragblätter der weiblichen Teilblütenstände (Dichasien) bei der Samenreife erhalten bleiben. Sie entwickeln sich bei Erle und Birke zu den verholzten Schuppen der zapfenähnlichen Fruchtstände und bei Hainbuche und Hasel zu den flügel- oder laubblattartigen Hüllen um die Nussfrucht. Kennzeichnend für die Erlen ist, dass die verholzten Fruchtzäpfchen bei der Samenreife nicht zerfallen so wie das bei den Birken der Fall ist.

Erlen sind zirkumpolar auf der Nordhalbkugel der Erde verbreitet. Das Areal der Gattung reicht von den Subtropen der Nordhemisphäre, z.B. den mediterranen Gebieten in Europa und Nordamerika oder den warmtemperierten laurophyllen Wäldern in Asien, bis in die boreale (subarktische) Florenzone. Abweichend vom sonstigen Areal dringt Alnus in den Gebirgen Südamerikas weit in tropische und subtropische Gebiete südlich des Äquators vor. Je nach Autor und taxonomischer Auffassung werden zwischen 17 und 50 Erlenarten unterschieden, realistischerweise dürften es weltweit etwa 30 verschiedene sein. Die Gattung wird nach Blütenmerkmalen sowie teilweise auch nach Merkmalen der Laubblätter und Knospen in drei oder vier Gruppen unterteilt, die als Sektionen, Untergattungen oder als Gattungen geführt werden.

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Autor

  • Gregor Aas