Forschungs- und Innovationsprojekt
Brennpunkt Schwarzwild

Projekt zur Entwicklung innovativer regionaler Konzepte

Status:abgeschlossen
Laufzeit:2010 - 2013
Projektleitung:Abteilung 6 der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
Bearbeitung:Niels Hahn; WILCON – Wildlife Consulting
Finanzierung:Mittel aus der Jagdabgabe

Kurzbeschreibung

Eine Gruppe mehrerer Männer diskutiert im Wald bei einem Drückjagdbock.Zoombild vorhanden

Vorbereitung einer Bewegungsjagd in Kulmbach (Foto: N. Hahn)

Die weiter massiv zunehmenden Schwarzwildbestände stellen eine große Herausforderung dar. Die steigenden Streckenzahlen zeigen auf der einen Seite das große Engagement der Jägerschaft, auf der anderen Seite konnte bislang noch keine nachhaltige Trendumkehr erreicht werden. Die Problemfelder Wildschäden, Tierseuchenrisiko mit Afrikanischer bzw. Klassischer Schweinepest sowie Verkehrsunfälle erfordern weiterhin den vollen Einsatz von Jägern, Landwirten, Jagdgenossen, Waldbesitzern und Politik.

Der Bayerische Bauernverband hat durch einen Antrag auf Mittel aus der Jagdabgabe das Projekt „Brennpunkt Schwarzwild“ initiiert, das mit breiter Mehrheit im Obersten Jagdbeirat befürwortet wurde. Darüber hinaus wurde auf Grundlage von Beschlüssen des Bayerischen Landtags (DRS 16/5505 vom 13.07.2010 und DRS 16/10024 vom 25.10.2011) der Projektansatz erweitert und erstmalig in Deutschland die Praktikabilität des Einsatzes von Nachtaufhellern für die Schwarzwildjagd in der Dämmerung und Nacht getestet.

In den fünf Modellgebieten ist es gelungen, dass alle Beteiligten vor Ort, also Jäger, Landwirte, Jagdgenossen, Waldbesitzer und Behörden, gemeinsam auf Augenhöhe die Schwarzwildproblematik miteinander angegangen sind. Es wurden regionalspezifische Lösungen entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Dabei wurden bewährte Maßnahmen aufgegriffen und optimiert (z. B. „Pottensteiner Bewegungsjagdmodell“). Die Kirrung (Ausbringen von Futter zum Anlocken) wurde beispielhaft analysiert und daraus abgeleitet revierübergreifende Kirrjagdkonzepte erarbeitet. Auch die Anlage von Bejagungsschneisen wurde dokumentiert und deren Wirkung erfasst.

Zu all diesen Maßnahmen wurde aus den Modellgebieten mit Informationsveranstaltungen, Flyern, Internet-Auftritten, Beiträgen in Rundfunk und Fernsehen eine intensive Öffentlichkeitsarbeit geleistet, um auch über die Regionen hinaus umfassenden Wissenstransfer zu gewährleisten.

Zudem konnte ein web-basiertes Informationssystem praxisreif entwickelt werden, mit dem tagesaktuell und für alle Beteiligten transparent Meldungen u. a. zu Schäden oder Sichtungen erfasst werden können. Damit stehen vor Ort von den Beteiligten erhobene Daten als Grundlage für ein gemeinsam getragenes Management zur Verfügung.

Beim Test der Nachtaufheller kamen die teilnehmenden 42 Jäger zum Schluss, dass mit Nachtaufhellern eine tierschutzgerechte und sichere Erlegung von Schwarzwild gewährleistet werden kann.

Veröffentlichungen

Weiterführende Links