Europäische Wildkatze in Bayern

Von der Systematik her sind in der Familie der Katzen (Felidae) verschiedene Arten vertreten. Eine davon ist die Wildkatze (Felis silvestris, Schreber 1775), die mehrere Unterarten umfasst. Die bei uns heimische Unterart ist die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris, Schreber 1778), die nachfolgend als Wildkatze bezeichnet wird.

Katze riecht an einem Holzstab.Zoombild vorhanden

Wildkatze am Lockstoffpfahl (Foto: Wildtierkamera Hagemann)

Als weitere Unterart kommt in Bayern die Falbkatze (Felis silvestris lybica) vor, von der unsere Hauskatze abstammt und die mit den Römern zu uns gekommen ist. Beide Unterarten lassen sich genetisch unterscheiden und es kann sicher gestellt werden, dass eine verwilderte Hauskatze nicht als Wildkatze deklariert wird, auch wenn die äußeren Merkmale stimmen würden.

Anfang des 20. Jahrhunderts galt die noch vor 150 Jahren in allen größeren Wäldern Bayerns heimische Wildkatze in Bayern als ausgestorben.

Seit ca. 30 Jahren ist sie nun in einigen Gebieten Bayerns wieder heimisch geworden, z. T. durch Zuwanderung oder nach gezielten Auswilderungsaktionen. Die Karten mit den genetischen Nachweisen von Wildkatzen (siehe unten) geben einen aktuellen Überblick über die Vorkommen der Wildkatze in Bayern und den daran angrenzenden Gebieten.

Die Nachweise für Bayern stammen vom Bund Naturschutz (Wildkatzenprojekt), von RhönNatur e.V. und der Bayerischen Forstverwaltung. Die Nachweise außerhalb Bayerns stammen von im Internet veröffentlichten Quellen verschiedener Institutionen in den einzelnen Ländern.

Um zu erfahren, welche Gebiete neben den bereits besiedelten noch für die Wildkatze geeignet wären, wurde eine Habitatberechnung für die Wildkatze in Bayern durchgeführt. Als Grundlage hierfür dienten Telemetriestudien aus der Eifel, die in anderen Bundesländern bereits auf ihre Aussagekraft hin überprüft wurden. Auf diese Weise konnten für die Wildkatze potenziell geeignete Gebiete identifiziert werden, wodurch beispielsweise auch Streifgebiete oder mögliche Verbindungslinien zwischen diesen abgeleitet werden können. Für den Bereich der Fränkischen Alb sind die Habitateignungen noch genauer zu überprüfen, da die Wildkatze in der Eifel sehr stark an das Vorhandensein von Wasser gebunden ist, das in der Alb aber eher Mangelware ist.

Informationen zum Wildkatzenmonitoring

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