Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Meldungen – LWF aktuell 119

Die Rubrik Meldungen enthält für Sie in aller Kürze wichtige Informationen zu Themen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und anderer relevanter Umweltbereiche in Bayern und Deutschland.

Wald und Holz, »das Erdöl des 21. Jahrhunderts«

Klederflasche steht auf FichtenstämmenZoombild vorhanden

Abb. 1: Holzrinde, Ausgangsstoff für formaldehydfreie Klebstoffe (Foto: M. Mößnang, LWF)

Holz, ein Stoff mit (fast) unbegrenzten Möglichkeiten? Holzfäden mit extrem hoher Festigkeit; verdichtetes Holz, das fester und steifer ist als Stahl; Holz als Klarsichtfolie für nette Verpackungen oder das Thema »Holz in der Bioökonomie «.

Jetzt haben Forscher aus der Berner Fachhochschule ein Verfahren entwickelt, um aus Fichtenrinde einen Klebstoff für die Holzindustrie zu gewinnen. Holz wird mit Holz verklebt, zum Beispiel bei der Holzplattenherstellung. Zudem ist der Rindenholzkleber formaldehydfrei. Ausgangsstoff für die Rindenkleber sind Tannine. Tanninextrakte wurden zwar bereits für die Klebstoffproduktion gewonnen, aber ausschließlich aus Tropenhölzern. Jetzt können wir dank der Schweizer Forscher auf heimische Holzarten zurückgreifen. Nachhaltig produzierte Rohstoffe aus Wald und Holz ersetzen damit immer häufiger synthetische und erdölbasierte Produkte. Der Wald wird immer mehr zur »Erdöllagerstätte des 21. Jahrhunderts«.

[i]Michael Mößnang, LWF[/i]

»Echt bayrisch« oder doch »Importware«?

Überrreste eines Käfers auf einer KinderhandZoombild vorhanden

Abb. 2: Die gefundenen Überreste des Körnerbocks (Foto: W. Adelmann)

In der letzten LWF aktuell-Ausgabe berichtete Dr. Stefan Müller-Kroehling (LWF) über die FFH-Art Trauerbock, ein aus Südeuropa stammender wärmeliebender Bockkäfer, der wohl immer häufiger über Brennholzimporte den Weg nach Bayern findet. Auch andere sogenannte »Urwaldreliktarten« werden immer häufiger wiedergefunden bzw. beobachtet – vermutlich, weil es wärmer wird, aber auch, weil Altbaum- und Totholzprogramme greifen. Jedoch ist dabei nicht immer klar, ob es sich auch um autochthone Vorkommen handelt. Siehe Beispiel Trauerbock.

Jetzt schrieb Dr. Wolfram Adelmann (ANL) in der aktuellen Ausgabe von »ANLiegen Natur« über den Wiederfund des Körnerbocks [i](Aegosoma scabricorne)[/i]. Diese Art war in Bayern lange verschollen. Die Umstände der Wiederentdeckung – gefunden wurde der Körnerbock auf einem Lagerplatz für Brennholz – lassen zwei Erklärungen zu: Entweder stammt er aus einem sehr naturnah bewirtschafteten Wald an der Salzachleite in der Nähe des Fundorts, oder aber der Käfer wurde mit Brennholz aus Südosteuropa eingeschleppt. Leider wird viel Brennholz unter Missachtung der Nachhaltigkeit zu Billigpreisen aus dem osteuropäischen Raum bei uns auf dem Markt angeboten.

Wie auch immer, eines wird laut Wolfgang Adelmann bei dieser Thematik deutlich: »Es braucht eine europäische Strategie zur nachhaltigen Nutzung von Wäldern und stärkere lokale Bemühungen zur Unterstützung der privaten Bewirtschafter der verbliebenen naturnahen Wirtschaftswälder«.

[i]Michael Mößnang, LWF[/i]

Bundesverdienstkreuz für Vorsitzende des Forstvereins

Zwei Frauen bei der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes; links, die Empfängerin, eine alte Dame, rechts die Überreicherin, momentane bayerische ForstministerinZoombild vorhanden

Abb. 3: Gudula Lermer (links) und Forstministerin Michaela Kaniber (Foto: Baumgart, STMELF)

Für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement ist die Vorsitzende des Bayerischen Forstvereins, Gudula Lermer aus Landau a. d. Isar (Lkr. Dingolfing- Landau), mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Forstministerin Michaela Kaniber überreichte der 59-Jährigen am 9. Juli 2018 die hohe Auszeichnung bei einer Feierstunde im Ministerium in München.

»Mit Ihrem herausragenden Einsatz, den Sie seit Jahrzehnten für die Forstwirtschaft in Bayern und das kulturelle Leben Ihrer Heimat leisten, sind Sie ein Vorbild für unsere ganze Gesellschaft «, sagte die Ministerin in ihrer Laudatio. Die Gemeinschaft brauche Menschen wie Lermer, die für ande- re Verantwortung übernehmen. Der Verdienstorden sei der symbolische Dank des Staates für diesen außergewöhnlichen Einsatz.

Die Forstwissenschaftlerin engagiert sich bereits seit den 1980er Jahren im Bayerischen Forstverein, seit 2002 ist sie dort Vorsitzende. Mit einer Vielzahl forstwirtschaftlicher Veranstaltungen versorgt der Verein die Berufskollegen bayernweit mit aktuellen Informationen. Als Vizepräsidentin des Deutschen Forstvereins tritt Lermer seit 2006 auch außerhalb der weiß-blauen Landesgrenzen für die Belange der Forstleute ein. In der Zeit von Juli 2013 bis Mai 2015 leitete Lermer die Abteilung »Waldbau und Bergwald« an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.

[i]red[/i]

In memoriam: Wolfgang Fleder

Ein alter MannZoombild vorhanden

Abb. 4: Wolfgang Fleder (Foto: L. Albrecht)

Nur wenige Wochen nach seinem 90sten Geburtstag ist Wolfgang Fleder am 8. Mai 2018 verstorben. Fleder ist weit über Bayern hinaus als Leitfigur der unterfränkischen Eichenwirtschaft bekannt und geachtet. 1971 wurde er als Waldbaureferent an die Oberforstdirektion Würzburg berufen. 22 Jahre lang war Wolfgang Fleder »der Herr der Spessart-Eichen«. Als Waldbauer setzte er sich leidenschaftlich für das Laubholz, vor allem für die Baumart Eiche und ihre markante Verjüngung und kontinuierliche Pflege ein.

Viele Überlegungen und Maßnahmen aus seinem waldbaulichen Eichen-Konzept finden sich auch heute in anderen waldbaulichen Behandlungsmodellen wieder. Besonders viel Engagement zeigte er rund um das Thema Forstsaatgut, wobei es ihm nicht nur um »Spessarteiche« und »Grabfeld-Kirsche« ging, sondern ganz allgemein um die Qualitätssicherung beim Saatgut- und Pflanzenhandel.

Gerade im Klimawandel gilt die Eiche als eine Baumart mit Zukunft und die von Wolfgang Fleder mit so großer Leidenschaft vorangebrachte Eichensaat erlebt derzeit – so hoffen wir – eine Renaissance. Der von ihm in Unterfranken geprägte Eichenwaldbau trägt bis heute und noch über viele Generationen hinweg seine Handschrift.

[i]Dr. Ludwig Albrecht, AELF Uffenheim[/i]

»Wasser«

Hangsturz auf großer Entfernung aufgenommenZoombild vorhanden

Abb. 5: Hangsturz durch Wasser (Foto: Harald, fotolia.com)

… im »ForschungsLand Bayern«. Die Bilanzen der Wetterextreme des Jahres 2018 sind kaum abgeschlossen, da bietet das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bereits eine Leistungsschau der hausinternen Forschung zum Thema Wasser. Sehr häufig war es zu wenig, dann musste unter Umständen bewässert werden; manchmal kam aber auch zu viel vom Himmel, dann waren erosionsbekämpfende Maßnahmen wichtig; und immer spielt seine Qualität für die Grundwasserbildung eine entscheidende Rolle – Wassermanagement ist keine leichte Aufgabe.

»Lebensgrundlage Wasser – Ressourcenschutz und Management in der Landbewirtschaftung «. So lautet der diesjährige Titel der Veranstaltungsreihe »ForschungsLand Bayern – Hier wächst Wissen«. Am Donnerstag, den 22. November 2018, werden im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten vorgestellt. Schwerpunkte sind Bewässerungsstrategien, der Beitrag des Bergwalds zum Hochwasserschutz, Maßnahmen zu Erosionsschutz und -prognose sowie die Optimierung der Bewirtschaftungstechnik im Hinblick auf Grundwasserschutz und Wasserqualität.

Praxisorientierte Wissenschaft wird mit und für die Gesellschaft verwirklicht. Dabei geht der Blick auch stets über die Landesgrenzen hinaus. Daher stellen zwei Vorträge das neue EU-Rahmenprogramm »Horizont Europa« und die österreichische Perspektive zum Thema Wasser in den Fokus. Dann folgen bayerische Forschungsergebnisse, unterteilt in die drei Blöcke:
  • Trockenheit und Bewässerung
  • Erosion und Hochwasserschutz
  • Grundwasserschutz und Wasserqualität
Zum Abschluss bietet eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Landwirtschaft und Wasserwirtschaft die Möglichkeit zu kontroversen Debatten.

[i]Referat »Forschung, Innovation«, StMELF[/i]

www.stmelf.bayern.de/TdF2018

Usutu-Virus bei Singvögeln

Amsel sitzt auf AsphaltZoombild vorhanden

Abb. 6: Eine infizierte Amsel sitzt apathisch am Wegesrand. (Foto: Sylvia Urbaniak & Frank Seifert, www.greifvogelhilfe.de)

Bei vier tot aufgefundenen Wildvögeln aus dem Raum Nürnberg wurde das Usutu-Virus nachgewiesen. Es handelt sich um zwei Amseln, einen Kleiber und einen Bartkauz. Dies teilte das Friedrich-Loeffler- Institut (FLI) mit, das die Proben vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zur virologischen Untersuchung erhielt. Bei der Usutu-Virus-Infektion handelt es sich um eine von Stechmücken übertragene Viruserkrankung, die ursprünglich in Afrika, Südostasien und Südamerika vorkommt. In Deutschland wurde das Usutu- Virus bei Vögeln erstmals im Jahre 2011 nachgewiesen.

In Europa ist das Usutu-Virus erstmals 1996 aufgetreten. Das letzte größere Geschehen fand 2016 in Südwestdeutschland und in der Umgebung von Leipzig statt. Insbesondere Amseln, aber auch andere Singvögel können betroffen sein. Fälle treten hauptsächlich während der Stechmückensaison von Mai bis September auf.

Das Ansteckungsrisiko ist für Menschen sehr gering. Weltweit sind bisher nur sehr wenige Erkrankungsfälle bekannt.

[i]red[/i]

www.lgl.bayern.de

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