Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Dr. Rudolf Freidhager
Nachhaltigkeit: Leitbild und täglich Brot - LWF-aktuell 92

Die Bayerischen Staatsforsten sind ein junges Unternehmen, stehen aber in einer über 250 Jahre langen Nachhaltigkeits-Tradition. Nachhaltigkeit ist dabei nicht zu einer Floskel geworden, sondern wird gelebt, von allen Kolleginnen und Kollegen bei der täglichen Arbeit im Wald und bei der Erarbeitung von Strategien und Konzepten. Sie ist keine traurige Pflicht, sondern feste Überzeugung.

Weggabelung in einem Laubwald, an der drei Informationstafeln stehen. Im Hintergrund scheinen Sonnenstrahlen durch das Blätterdach.Zoombild vorhanden

Abbildung: Multifunktional bewirtschafteter Staatswald

Das Phänomen ist bekannt. Etablierte Begriffe, meist mit einer respektablen Historie auf dem Buckel, treffen unversehens auf eine aktuelle Befindlichkeit, die ihnen eine steile Karriere beschert, an deren Ende sie jedoch als missbrauchte Worthülse verglühen. Was die Inflationsgeschwindigkeit angeht, mit der die ehedem stolzen Begriffe entwertet werden, nimmt die »Nachhaltigkeit« sicher einen der vorderen Plätze ein. Wo immer man betonen will, dass man »dauerhaft«, »sicher«, »über Generationen hinweg« und »weitsichtig« denkt und handelt, kommt die Nachhaltigkeit ins Spiel.

Der inflationäre Gebrauch des Begriffes Nachhaltigkeit hat mit seinem hohen aktuellen Wertgehalt zu tun oder – ehrlicherweise – hatte er damit zu tun. Der Grund hierfür: Die Nachhaltigkeit ist Teil und auch Opfer eines Hypes, eines inszenierten Begeisterungssturmes. Blickt man hinter die Fassade der Rhetorik, dann bleibt von Nachhaltigkeit ein zentraler und wertvoller Gedanke zurück: Die gegenwärtige Generation soll ihre Bedürfnisse so stillen, dass dadurch die Möglichkeit der zukünftigen Generation, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können nicht gefährdet wird.

Nachhaltigkeit ist also eigentlich eine einfache Idee. Daraus folgt jedoch nicht, dass sie einfach zu leben ist. Das Gegenteil ist der Fall – wie wir nach 300 Jahren forstlicher Nachhaltigkeit wissen. Denn Nachhaltigkeit verlangt grundsätzliche und gleichzeitig unerbittliche Disziplin. Sie ist die Nutzung von Ökosystemen – ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich verträglich. Genau das macht nachhaltiges Wirtschaften zu einer so anspruchsvollen Aufgabe.

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Autor

  • Dr. Rudolf Freidhager