Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Olaf Schmidt
Von den Wurzeln der Nachhaltigkeit - LWF-aktuell 87

Nachhaltigkeit: Ob Politiker, Unternehmer oder der einfache Mensch auf der Straße, diesen Begriff verwenden heute Menschen in aller Welt und in allen sozialen Schichten. Der Begriff wie auch die Bedeutung der Nachhaltigkeit haben in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten eine umfassende Entwicklung genommen.

Die drei Herren Peter Stromer, Hans Carl von Carlowitz und Georg Ludwig Hartig sind hier auf schwarz-weiß Zeichnungen abgebildet. Peter Stromer trägt einen markanten nach oben gezwirbelten Bart und trägt einen Hut, Hans Carl von Carlowitz hat lange stark gelockte Haare und Georg Ludwig Hartigs Haare sind kurz geschnitten und weiß. Zoombild vorhanden

v.l.n.r.: Peter Stromer (1310 - 1388), Hans Carl von Carlowitz (1645 - 1714), Georg Ludwig Hartig (1764 - 1837)

Ihre Wurzeln jedoch hat die Nachhaltigkeit im forstlichen Nachhaltigkeitsdenken des 16. und 17. Jahrhunderts. Vor fast genau 300 Jahren - im Jahre 1713 - hat diese forstliche Grundidee der kursächsische Oberbergmeister Hans Carl von Carlowitz in seiner Publikation »Silvicultura oeconomica« ausgeführt und erläutert.

Vor fast 300 Jahren, im Jahr 1713, formulierter Hans Carl von Carlowitz als erster in seinem Buch über die Ökonomie der Waldkultur »Silvicultura oeconomica« den Begriff einer: »... kontinuierlichen, beständigen und nachhaltenden Nutzung ...«. Die Idee einer nachhaltenden Nutzung des Rohstoffes Holz war allerdings schon älter. Bereits in der Bibel wird ein »Waldaufseher« Asaf, der vom Perserkönig eingesetzt wurde, um den Holzeinschlag in den Beständen der Libanonzeder zu ordnen, genannt.

Mittelalterliche Forstordnungen und Weistümer versuchten ebenfalls die Bewirtschaftung des Waldes zu regeln. Der Nürnberger Ratsherr Peter Stromer erfand die Methode der Nadelholzsaaten zur Wiederbestockung von Kahlflächen. Was sich banal anhört, war damals biologisch-technisch und planerisch eine riesige Innovation!

Warum entstand der Begriff Nachhaltigkeit gerade bei der Bewirtschaftung der Wälder? Es ist einerseits die Endlichkeit der Ressource Holz, derer man sich gerade im 18. und 19 Jahrhundert bewusst wurde und es ist auf der anderen Seite die Langfristigkeit im Wachstum der Bäume. Zwischen Pflanzung und Ernte liegen im Wald Jahrzehnte bis Jahrhunderte! Außerdem ist als Besonderheit der Forstwirtschaft hervorzuheben, dass im Wald Produktionsstätte und Produkt identisch sind: Holz wächst nur an Holz!

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