Cryptostroma corticale
Die Ahorn-Rußrindenkrankheit

Der schwarze Belag auf der Rinde ist ein deutliches Zeichen für den Befall mit der Ahorn-Rußrindenkrankheit. Besondere Vorsicht bei der Fällung! (Foto: Ludwig Straßer/LWF)

Das Auftreten der Erkrankung in Bayern war infolge des Erstnachweises im Sommer 2018 vornehmlich auf Waldbestände im warm-trockenen Franken beschränkt . Derzeit ist eine weitere Verstärkung und Ausdehnung auch in südliche Gebiete Bayerns zu beobachten.

Der Befall wurde bei Bergahorn in Rein- und Mischbeständen verschiedener Altersklassen beobachtet. Sorge bereitet, dass neben dem Bergahorn auch die ebenfalls einheimischen, forstlich genutzten, aber als wärmeliebend geltenden, Arten Spitz- und Feldahorn erkranken können.

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Klimawandel: Rußrindenkrankheit wird zur Gefahr für den Bergahorn | Unser Land (BR vom 07.05.2021)

Symptome

Ahornbestand mit absterbenden Kronen.Zoombild vorhanden

Abb. 1: Kronentotholzbildung (Foto: N. Burgdorf, LWF)

Als erste Befallssymptome treten Welkeerscheinungen und Blattchlorosen auf. Im weiteren Verlauf der Krankheit bildet der Baum Kronentotholz (Abb.1) aus, das sich bis in die Gesamtkrone ausbreiten kann. Außerdem kommt es im unteren bis mittleren Stammbereich zur Bildung von Wasserreisern.

Unter günstigen Bedingungen breitet sich der Pilz im Holzkörper aus, was zu grünbräunlichen Verfärbungen führt (Abb.2). Sobald Verfärbungen bis in Kambiumbereiche vordringen, kommt es zur Ausbildung der schwarzbraunen Sporenlager unter der bläschenartig anschwellenden Rinde (Abb.3) . Dies führt zu flächigen, schuppigen oder streifenförmigen Rindenabplatzungen im unteren Stammbereich (Abb.4 + 5).
Ahornstamm mit Verfärbungen auf der Stirnfläche.

Abb. 2: Grünbräunlichen Verfärbungen im Holzkörper

Baum mit bläschenartig anschwellender Rinde steht in einem Laubwald.

Abb. 3: Ausbildung der schwarzbraunen Sporenlager

Baum mit abgeplatzter Rinde im unteren Stammbereich steht im Laubwaldbestand.

Abb. 4: Flächige abgelöste Rindenabplatzungen

Baum mit im unteren Stammbereich flächig abgelöster Rindenabplatzungen steht in einem Laubwald.

Abb. 5: Streifenförmige Rindenabplatzungen

Mehrere Ahornstämme mit streifenförmigen Rindenabplatzungen liegen auf einem Holzpolter.

Abb. 6: Befallenes Nutzholz

Alle Abbildungen: N. Burgdorf, LWF

Nachweis

Ein Befall mit dem Erreger der Rußrindenkrankheit sollte vom zuständigen Pflanzenschutzdienst (in Bayern: LWF für Waldflächen und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) für Nichtwaldflächen) bestätigt werden.

Bitte nehmen Sie vor einer Probensendung immer Kontakt mit den zuständigen Kollegen auf.

Verwechslungsgefahr mit anderen Schadsymptomen

Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen Erkrankungen am Ahorn:

• Harmlose saprophytische Pilze
• Ahorntriebsterben.

Diagramm mit fünf nebeneinander stehenden Bildern von Klasse 0 bis Klasse 4 zu Schäden an Bergahorn.

Abb. 7: Boniturschlüssel für die Beurteilung von Bergahornen (Grafik: LWF)

Weiterführende Informationen

Ansprechpartner

Aktuelles Forschungsprojekt

Gefährdungsabschätzung zur Gattung Ahorn im Zusammenhang mit der Rußrindenkrankheit in Bayern

Schuppig-dreckige Rinde eines Ahorns

Seit 2018/19 führt der Erreger der Ahorn-Rußrindenkrankheit in warmtrockenen Gebieten Bayerns zu Schäden in teils bestandesgefährdendem Ausmaß. Die Krankheit tritt häufig in Waldinseln sowie städtischen Gebieten auf, wo Klimaextreme weniger abgemildert werden.   Mehr