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Cornelia Triebenbacher und Florian Krüger
Erste Jungkäfergenerationen von Buchdrucker und Kupferstecher sind geflogen - Blickpunkt Waldschutz 8/2014

Die Mitte April angelegte erste Jungkäfergeneration des Buchdruckers ist in weiten Teilen Bayerns fertig entwickelt. Mitte Juni begann der Ausflug zur Anlage der zweiten Generation.

Schwärmkurven des Buchdruckers im Frühjahr 2013 und 2014Zoombild vorhanden

Abbildung 1: Mittlerer Schwärmverlauf des Buchdruckers 2013 und 2014

Seit Mitte Juni (KW 24) nahmen bayernweit die Fangzahlen sowohl des Buchdruckers als auch des Kupferstechers wieder zu. Die Entwicklung in den Bruthölzern und die gemeldeten Anteile der Jungkäfer in den Fallenfängen bestätigen die Annahme, dass es sich hierbei um die Jungkäfer der ersten Generation handelt.
Schwärmkurven des Kupferstechers in Oberfranken im Frühjahr 2014Zoombild vorhanden

Abbildung 2: Schwärmverlauf des Kupferstechers in Oberfranken 2014

Die derzeitige Vermehrungsrate beim Buchdrucker ist im Gegensatz zum Kupferstecher in fast allen Regionen Bayerns bisher niedriger als erwartet. Eine mögliche Erklärung wäre die Schwächung der Altkäfer durch den milden Winter. Dies bedeutet jedoch noch keine Entwarnung für 2014.

Die Ausgangspopulation ist nach wie vor auf einem hohen Niveau. Die Warmwetterperiode der letzten Wochen hat die Entwicklung der beiden Fichtenborkenkäferarten beschleunigt. Im Vergleich zu 2013 ist die erste Generation von Buchdrucker und Kupferstecher heuer vier Wochen früher fertig entwickelt. Damit steigt die Gefahr, dass es zur Anlage einer 3. Generation und Geschwisterbrut kommt.

Empfehlung

Farbige Bayernkarte mit den zwei aktuellen Schwärmschwerpunkten des Kupferstechers in den Regionen Kulmbach bis Regensburg und Ulm bis Landshut.Zoombild vorhanden

Abbildung 3: Der regionale Schwärmflug des Kupferstechers war in den markierten Bereichen besonders intensiv

Aktuell ist intensiv nach Stehendbefall zu suchen, da die ausfliegenden Buchdrucker und Kupferstecher sich derzeit wieder zur Brutanlage in die Rinde der Fichten einbohren. Bei trocken-warmer Witterung ist das braune Bohrmehl gut zu sehen.

Die Befallskontrolle sollte aufgrund der warmen Temperaturen mindestens bis zu zwei Baumreihen in den Bestand hinein erfolgen, da sich die Buchdrucker bei höheren Temperaturen oft ins Bestandesinnere zurückziehen.

Befallenes Material sollte umgehend aus dem Wald gebracht (mind. 500m zum nächsten Nadelholzbestand) bzw. anderweitig unschädlich gemacht werden.

Hinweis

Die LWF erreichen in letzter Zeit vermehrt Einsendungen und Meldungen von jungen Douglasien, die von Borkenkäfern befallen sind.

Dabei handelt es sich v.a. um Kupferstecherbefall in Verbindung mit dem Furchenflügeligen Fichtenborkenkäfer (Pityophthorus pityographus). Gerade in Gebieten mit starkem Schwärmflug des Kupferstechers (Mittelfranken, Oberpfalz, Niederbayern und Schwaben) tritt diese Kombination der beiden Fichtenborkenkäferarten auf.

Wir empfehlen, keine Reisighaufen und Resthölzer in der Nähe von Nadelholzbeständen insbesondere Dickungen und Jungbeständen zu lagern bzw. diese möglichst rasch zu hacken. Weiterhin ist eine Befallskontrolle
potentieller Bestände gerade in den Risikogebieten empfehlenswert.