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Thomas Schäff, Manuela Wolf, Josef Metzger und Ralf Petercord
Waldmaikäfer in Unterfranken - LWF-aktuell 90

Der Waldmaikäfer stellt seit Anfang der 1980er Jahre in Teilen Hessens und Baden-Württembergs erneut ein Waldschutzproblem dar. Seit dem Jahr 2004 werden auch im äußersten Nordwesten Bayerns, am Untermain bei Alzenau, erhöhte Dichten des Waldmaikäfers registriert. Diese Region ist auf Grund ihrer lockeren Sandböden und des milden Klimas für eine Vermehrung des Maikäfers bestens geeignet. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft führt zu Prognosezwecken in diesem Gebiet seit 2007 Probegrabungen im Spätsommer vor den Hauptflugjahren durch. Anhand der bei den systematischen Grabungen festgestellten Dichten an Engerlingen im dritten Larvenstadiumkann die Stärke des bevorstehenden Käferflugs abgeschätzt werden.

Säulendiagram zeigt, dass an den meisten Aufnahmepunkten zwischen 0 und 7 Maikäfer in den Stadien L3, Puppe oder Käfer gefunden wurden.Zoombild vorhanden

Abbildung: Verteilung der Aufnahmepunkte nach für die Grabung relevanten Individuendichten (L3, Puppe, Käfer)

In Deutschland kommen mit dem Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), dem Waldmaikäfer (M. hippocastani) und der seltenen Art Melolontha pectoralis drei Maikäferarten vor. Von diesen drei Arten erreicht jedoch nur der Waldmaikäfer forstliche Bedeutung.

Der rötlich-braun gefärbte Waldmaikäfer erreicht mit 20 bis 25 Millimetern Länge ungefähr die Größe einer 2-Euro-Münze. Die über mehrere Jahre im Boden lebenden Larven der Maikäfer werden Engerlinge genannt. Die fertig entwickelten Käfer graben sich im Flugjahr je nach Temperatur zwischen Ende April und Anfang Mai aus dem Boden. Dabei erscheinen zuerst die Männchen und erst später die Weibchen. Interessant dabei ist, dass der Schlupf der überwiegenden Zahl der Käfer konzentriert innerhalb einer Woche abläuft. Der anschließende Reifungsfraß der Käfer erfolgt an Laubbäumen. Neben dem Laub von Eichen und Buchen gehört auch die amerikanische Roteiche zum bevorzugten Nahrungsspektrum.

Nach der Begattung legen die Weibchen ihre Eier geklumpt im Boden ab. Bei guten Witterungsbedingungen kann ein Weibchen bis zu dreimal zur Eiablage gelangen. Danach ist das kurze, nur vier bis sechs Wochen dauernde Leben der ausgewachsenen Käfer zu Ende und der Zyklus beginnt von vorne.

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