Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Wilhelm Schmalen
Die Hainbuche - Beerntung und Nachzucht - LWF-Wissen 12

Die Hainbuche findet weite Verbreitung als Heckenbaum, sei es nun zur Begrenzung von Haus und Garten oder in der freien Landschaft. Auch als Alleebaum ist diese Baumart örtlich verbreitet, was sich auch in einzelnen Ortsbezeichnungen (Haigham, Hainbuch etc.) widerspiegelt. Zunehmende Bedeutung hat die Hainbuche aber auch als Mischbaum im Wald gefunden. Nicht nur in der vegetationskundlichen Einheit der wärmeliebenden Hainbuchen-Eichenwälder (Carpinion betuli) [SCHMIDT 1995], sondern auch in zahlreichen Waldgesellschaften des Eichen- oder Buchenwaldes ist die Hainbuche als wichtige Mischbaumart vertreten.

Bei der Begründung zahlreicher Eichenkulturen in Schwaben und Oberbayern auf den Sturmwurfflächen von 1990 wurde die Hainbuche zur Eiche gepflanzt. Alle diese Verwendungsmöglichkeiten haben in den letzten Jahren zu einem steigenden Bedarf für Hainbuchenpflanzen aus der Baumschule geführt. Im Folgenden soll die Beerntung und die Nachzucht dieser Baumart vorgestellt werden.

Die Hainbuche wurde in den Baumartenkatalog des Forstsaatgutrechts nicht aufgenommen. Sie unterliegt daher bei der Saatgutgewinnung (ebenso wie bei der darauffolgenden Pflanzenanzucht) keinerlei rechtlichen Beschränkungen. Dies führt unter anderem dazu, daß Saatgut dort gewonnen wird, wo es leicht möglich ist (z.B. Beerntung von Hecken oder Alleebäumen) und zu Saatgutimporten aus Süd- oder Südosteuropa. Unerwünschte Auswirkungen auf die genetische Information (Angepaßtheit, Anpassungsfähigkeit, etc.) dieser Baumart können dadurch nicht ausgeschlossen werden. In den Herkunftsempfehlungen für Bayern wird empfohlen, daß die Saatgutgewinnung für die Hainbuche in den jeweiligen Wuchsgebieten stattfinden soll [BAY. STAATSMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN 1996].

Zur Vermeidung zukünftiger Versorgungslücken und zur Lösung dieses Problems auf dem Saatgutmarkt ist die Bayerische Landesanstalt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht bemüht, Samenplantagen für die Hainbuche aufzubauen. Augenblicklich läuft dazu eine Plusbaumauswahl für diese Baumart in ganz Bayern.

Üblicherweise werden die reifen Früchte von Zapfenpflückern von den Ästen abgestreift. In aller Regel ist auch bei den Waldbäumen der Kronenansatz nicht höher als 10m, so daß die Bäume mit Hilfe von Leitern bestiegen werden können; alternativ sind auch moderne Seilklettertechniken möglich. Eine reine Netzernte bietet sich nicht an, da die großflügeligen und leichtgewichtigen Samen vom Wind sehr weit fortgetrieben werden können. Denkbar ist jedoch ein Abschneiden kleinerer Äste auf darunterliegende Netze.

weiterlesen ... Die Hainbuche - Beerntung und Nachzucht pdf 80 KB

Autor

  • Wilhelm Schmalen