Fichtenaltholz mit Buchenvoranbau

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Robert Wiechmann
Waldumbau mit Naturverjüngung - LWF-aktuell 68

»Warum Mischwald?« titelte schon im Jahre 1946 Forstmeister Baumann im ersten Mitteilungsblatt der Waldbesitzervereinigung Holzkirchen. Die forstliche Beratung im Landkreis Miesbach ist seitdem traditionell dem naturnahen Waldbau verpflichtet. Bis etwa Mitte der achtziger Jahre aber waren waldbauliche Erfolge im Hinblick auf den Umbau von Fichtenwald in stabilen Mischwald noch auf flächenmäßig wenige Ausnahmen beschränkt. Heute dagegen staunen selbst Fachleute über die reichliche Verjüngung der Laubbaumarten und der Tanne, die sich auf großer Fläche auch unter Fichtenwald einstellt.

Fichtenbestand mit NaturverjüngungZoombild vorhanden

Abbildung: "Wenn die Jagd stimmt, dann verjüngen sich plötzlich auch Tannen und Buchen" - Waldumbau mit Naturverjüngung selbst in von Fichtenwald hin zu Mischwald. Foto P. Lechner

Die Erfahrungen in Miesbach zum Waldumbau mit Fichtenwald sind eindeutig: Wenn die Rahmenbedingungen passen, genügen verblüffend wenige Einzelbäume von Mischbaumarten in den Fichtenwäldern, damit sich eine ausreichende, artenreiche Verjüngung für einen Mischwald auch in ganz überwiegend von Fichten geprägten Wäldern einstellt.

Die für den Waldumbau zum Mischwald notwendigen Bedingungen in einem Zusammenwirken selbstbewusster Waldbesitzer, einer aktiven Waldbesitzervereinigung (WBV), engagierten staatlichen Beratungsförstern und den Jägern auf großer Fläche zu schaffen, war selbstverständlich ein sehr langer, manchmal auch unbequemer und beschwerlicher Weg. Indes, aus heutiger Sicht hat es sich gelohnt, beim Waldumbau weg vom reinen Fichtenwald auf eine Langfriststrategie zu setzen und sich im Interesse aller Beteiligten nicht mit der "Krücke" Pflanzung und Zaunbau mit dem Ziel Mischwald zufrieden zu geben.

Der dringend gebotene Waldumbau und die Stabilisierung unserer Waldbestände als Mischwald werden in der aktuellen Diskussion viel zu sehr auf das Thema Pflanzung von Mischbaumarten und damit in vielen Hegegemeinschaften Bayerns leider auch auf das Thema Zaunbau verengt. Tatsächlich ist die gewaltige Aufgabe Waldumbau mit künstlicher Verjüngung allein aber nicht zu bewältigen. Nur wenn es gelingt, mit den Kräften der Natur selbst zu arbeiten, stellt sich Mischwaldwald als der dringend notwendige Erfolg auf wirklich großer Fläche ein.

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Autor

  • Robert Wiechmann