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Alexandra Wauer, Marc Kubatta-Große und Michael Lutze
Lebendkonservierung - LWF-Wissen 71

Die Lebendkonservierung ist eigentlich kein Lagerungsverfahren, sondern dient der Steuerung und Streckung der Aufarbeitung im Kalamitätsfall unter bestmöglicher Erhaltung der Holzqualität (Odenthal- Kahabka 2005). Angeschobene und geworfene Stämme mit Wurzelkontakt bleiben über längere Zeit unaufgearbeitet im Wald stehen bzw. liegen. Die Erhaltung der Holzqualität beruht auf dem aktiven Immunsystem des noch lebenden Baumes.

Entscheidungsbaum, bei dem Kriterien abgefragt werden, anhand deren Abläufe empfohlen werden.Zoombild vorhanden

Abbildung: Entscheidungshilfe und Ablaufplan zur Lebendkonservierung (Quelle: FVA Baden-Württemberg, Abteilung Waldschutz, nach Odenthal-Kahabka 2005)

Grundsätzlich ist es möglich, lebendgelagertes Holz (vor allem Fichte und Tanne) guter Qualität mit anderen Verfahren, wie z.B. der Nasslagerung, noch länger zu konservieren. Entscheidend hierfür ist, dass die Holzfeuchte nicht zu stark abgefallen ist. Sie sollte mindestens noch 100–120% des Darrgewichts betragen.

Diese Methode eignet sich für Fichte, Tanne, Kiefer, Douglasie, Buche, Eiche und Pappel (Mahler et al. 2000). Einzel-, Nester- und Gassenwürfe ohne Bruchholz, dazu ohne Schäden eignen sich am besten für diese Art der Lagerung, größere Flächen nur dann, wenn sie im Schatten (z.B. Nordhänge) liegen (Schumacher 1993). In der Vergangenheit wurde auch die Auffassung vertreten, dass die Lebendlagerung von Nadelholz im Bestand möglichst zu vermeiden bzw. nur begrenzt anzuwenden ist (Delorme und Wujciak 1973; Liese und Ammer 1968, Liese 1973 zitiert nach Peek 1990).

Nach dem Sturm Lothar verfolgte das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Strategie, Einzel-, Nester- und Gassenwürfe vor Flächenwürfen aufzuarbeiten. Resultierend aus den Erfahrungen nach Sturm Wiebke gilt dort für große Schadereignisse der Grundsatz Forstschutzrisiko vor Holzschutzrisiko (Meyer 2000). Die Forstliche Versuchs und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) empfiehlt baumartenspezifische Strategien für die Lebendlagerung von Sturmholz. Danach sollen bei Fichte, Tanne und Kiefer zuerst die Kleinflächen, danach die Großflächen sowie schwächeres vor stärkerem Holz aufgearbeitet werden. Für Buche lautet die Devise: Wertholz vor übrigem Stammholz, Großfläche vor Kleinfläche (Einzelwürfe, Streulage) aufarbeiten. Douglasie, Eiche und Pappel können zwei Jahre lebend gelagert werden (konkret nach Sturm Lothar bis Frühjahr 2002) (Mahler et al. 2000).

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