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Forschungs- und Innovationsprojekt
Bayerns höchste Bäume – ein Nebenprodukt forstlicher Forschung

Mann steht mit Messgerät auf Stativ im Wald.

Die Höhe einzelner Bäume sowie Höheninformationen zu ganzen Waldbeständen sind wichtige Eingangsgrößen forstlicher Betrachtungen. Über sie können beispielsweise Holzmengen ermittelt werden oder auch der richtige Zeitpunkt eines Durchforstungseingriffes.

Im Gegensatz zum Durchmesser ist die Höhe auch ein greifbares Maß, welches man mit alltäglichen Größen und Distanzen leicht in Relation bringen kann. Für viele Menschen ist es darüber hinaus interessant, besonders hohe Exemplare in unseren Wäldern aufzusuchen und auf sich wirken zu lassen.

Berechnung und Überprüfung des Bestandeshöhenmodells

Braunes und grünes Modell sind übereinander gelegt.Zoombild vorhanden

Abbildung 1: Digitales Oberflächenmodell (DOM, grün) und digitales Geländemodell (DGM, braun) [Grafik: LWF]

Im Rahmen des Projekts Nährstoffnachhaltige Waldbewirtschaftung in Bayern (Projekt N 11) wurde ein neues Verfahren entwickelt, womit flächendeckend für ganz Bayern in kurzer Zeit und hoher Auflösung die Bestandeshöhen in gewünschten Genauigkeiten (z.B. 1 x 1m) berechnet werden können. Damit lässt sich unter anderem die Rauigkeit der Wälder, d.h. des „Wipfelmeeres“, charakterisieren. Damit kann man u. a. abschätzen, welche Mengen an in der Luft transportierten Stoffen, wie z.B. Stickstoff, von den Wäldern ausgekämmt werden und in die Waldböden gelangen.

Bei der Überprüfung dieses Bestandeshöhenmodells auf Plausibilität tauchten teils unrealistische Baumhöhen auf, welche auf Messfehler oder Bauten wie Windräder oder Stromtrassen im Wald rückführbar waren. Dennoch wurden Höhen von 55 und mehr Metern berechnet. Bekannte Baumriesen wie die „Waldtraut“ im Stadtwald von Freiburg erreichen Höhen von über 60 Metern. Da auch in bayerischen Wäldern alte und hohe Bäume zu erwarten waren, wurden an Punkten mit besonders großen Höhenangaben im Gelände Baumhöhenmessungen vorgenommen. Die Überprüfungen wurden mit einem Baumhöhenmesser Vertex IV und einem terrestrischen Laserscanner durchgeführt.

Die höchsten Bäume Bayerns

Dunkelblaue Laseraufnahme eines Nadelbaums.Zoombild vorhanden

Abbildung 2: Laserscan des zweithöchsten Baums in Bayern (Grafik: LWF)

Der höchste Baum Bayerns ist eine Douglasie im Spessart in der Gemeinde Collenberg mit 63,33 Meter Höhe und einem Durchmesser von 98,5 cm. Im Spessart wurden mit Hilfe des Baumhöhenmodells drei weitere Douglasien mit Höhen über 60 Meter gefunden und im Gelände nachvermessen. Im Bayerischen Wald wurde neben Douglasien mit Höhen knapp über 50 Meter auch eine Weißtanne mit stattlichen 54,4 Meter gemessen. In Schwaben gibt es ebenfalls imposante Douglasien, wovon eine mit 57,8 Metern Höhe und 134,2 cm Brusthöhendurchmesser in wenigen Jahren auch die 60 Meter erreichen kann.

Nähere Informationen zu den Projekten, in welchen das Bestandeshöhenmodell berechnet und verwendet wurde, finden Sie unter:
Projektinformation Expertenteam Energiewende
Projektleitung Teil 1: Sebastian Gößwein
Mitarbeiterin Teil 1: Jutta Gerlach
Projektleitung Teil 2: Dr. Herbert Borchert
Mitarbeiter Teil 2: Florian Renner
Laufzeit: 15.07.2012 - 31.12.2021
Durchführende Institution: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Projektinformation Nährstoffnachhaltige Waldbewirtschaftung
Projektleitung gesamt: Desirée Köhler
Projektleitung Teilprojekt Abt. 2: Desirée Köhler
Projektleitung Teilprojekt Abt. 4: Dr. Elke Dietz
Projektmitarbeiter Abt. 2: Dr. Matthias Jantsch
Projektmitarbeiter Abt. 4: Stephan Rimmele
Laufzeit: 01.01.2017 - 31.12.2018
Durchführende Institution: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten