Außenhandel Bayerns mit Holz und Holzprodukten

In den Diagrammen sind nur die Holzströme mit dem Ausland dargestellt. Der innerdeutsche Handel wird nicht erfasst.

Der Außenhandel mit Rundholz hat sich in Bayern in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Noch 2006 hat Bayern 2,7 Mio. Festmeter (fm) ins Ausland exportiert. Bis 2010 ging der Nettoexport kontinuierlich zurück, sodass seit 2011 der Nettoimport von Rundholz in Bayern meist überwiegt. Diese Entwicklung ist auf den massiven Ausbau der Einschnittkapazitäten in den bayerischen Sägewerken ab etwa 2005 zurückzuführen, woraufhin die Nachfrage nach Rundholz in Bayern stark anstieg. Die Auswirkungen einer Borkenkäferkalamität und einiger Stürme führten 2015 wieder zu einem sprunghaften Anstieg der Rundholzexportmengen. Die größte Warenbewegung (Import und Export) von Rundholz fand im Jahr 2018 mit einem Gesamtvolumen von 4,3 Mio. Festmeter statt. 2022 wurden insgesamt 3,3 Mio. Fm Rundholz gehandelt, was einen leichten Rückgang um 3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Export von Rundholz ist im Vergleich zum Vorjahr um 5 % auf knapp 2,1 Mio. Festmeter gestiegen, während der Import um rund 13 % auf 1,4 Mio. Festmeter zurückgegangen ist. Dies ist vor allem auf den stark rückläufigen Nadelrohholzimport aus Tschechien und einem steigenden Holzeinschlag in Bayern zurückzuführen. Insgesamt wurde 2022 Rundholz im Wert von 338 Mio. € bewegt; das sind 16 % mehr als im Vorjahr. Davon entfallen 197 Mio. € auf den Export und 141 Mio. € auf den Import. Der durchschnittliche Wert pro gehandelter Einheit (fm) liegt demnach bei 95,9 €/fm (Export), bzw. 112,6 €/fm (Import).

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Rundholz 2006 - 2022

Abb. 1: Außenhandel Bayerns mit Rundholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Nadelholz ist marktbestimmend

Das Nadelholz ist im Durchschnitt mit 91 % am Export und mit 93 % am Import beteiligt. Damit bildet das Nadelholz weitgehend die Entwicklung des gesamten Rundholzmarktes ab. Interessant ist, dass trotz der Sturmwürfe „Niklas“ (2015) und „Kolle“ (2017) sowie stark zunehmender Borkenkäferschäden seit 2015, Bayern bis 2020 ein Nettoimportland für Nadelrundholz war. Im Jahr 2021 sind die Importe schließlich deutlich eingebrochen, was auf rückläufige Importe aus Tschechien und den zunehmenden Holzeinschlag in Bayern zurückzuführen ist.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Nadelrundholz 2006 - 2022

Abb. 2: Außenhandel Nadelrundholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Rund 6 % des eingeschlagenen Laubrundholzes werden exportiert

Beim Außenhandel mit Laubrundholz liegt der Schwerpunkt im Gegensatz zum Nadelrundholz auf dem Export. Innerhalb des Betrachtungszeitraums seit 2006 schwankt der Saldo zwischen 100 und 210 Tsd. fm. Zwischen den Jahren 2010 und 2012 stiegen die Exporte stark an und bewegen sich seitdem auf einem höheren Niveau. Im vergangenen Jahr ist beim Export ein deutlicher Einbruch zu erkennen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Laubrundholz 2006 - 2022

Abb. 3: Außenhandel Bayerns mit Laubrundholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Hauptexportprodukt beim Laubholz ist das Buchenrundholz (78 %), das den beobachteten Trend der Bilanz maßgeblich beeinflusst. Bei den rückläufigen Exportmengen handelt es sich vor allem um einen deutlich verminderten Buchenrundholzexport (-26 %). Die hohe Energieholznachfrage und deutliche Preissteigerungen bei Brennholz dürften zu einer Umsteuerung dieser Exportmengen geführt haben. Gleichzeitig erhöhte sich durch den Energieholzbedarf das Importvolumen bei Buchenrundholz um 60 %. Die Eiche nimmt aktuell ca. 6 % des Laubholzexports ein. Die Im- und Exportmengen waren in den letzten 10 Jahren in etwa gleich groß. Erst 2017 zeigte sich bei der Eiche ein Trend zu einem größeren Exportvolumen, der 2018 noch anhielt und seitdem wieder rückläufig ist.

Energiekrise – Historisches Hoch bei Brennholzpreisen

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Buchenrundholz 2006 – 2022

Abb. 4: Außenhandel mit Buchenrundholz 2006 – 2022 (© LfStat, 2023)

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Eichenrundholz 2006 - 2022

Abb. 5: Außenhandel mit Eichenrundholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Österreich

Österreich ist ein wichtiger Abnehmer für Rundholz. Viele Waldgebiete in Bayern liegen im direkten Einzugsgebiet von österreichischen Nadelholz-Sägewerken. Von 2006 bis 2011 haben die Exporte nach Österreich durch den hohen Inlandsbedarf und einen tendenziell rückläufigen Nadelholzeinschlag stark abgenommen. Seit 2015 sind wieder steigende Exporte nach Österreich zu verzeichnen. Seit 2020 hält sich das Exportvolumen auf einem Niveau von etwa 1,8 Mio. Fm. Neben dem überwiegenden Anteil an Nadelholz (1,6 Mio. Fm 2022) ist Österreich auch für Buchenholz ein wichtiger Abnehmer. Von den rund 128.000 Fm Ausfuhren an Buchenrundholz 2022 entfielen 84 % auf Exporte nach Österreich.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Rundholz mit Österreich 2006 - 2022

Abb. 6: Außenhandel Rundholz mit Österreich 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Tschechische Republik

Noch 2006 war der Außenhandel mit der Tschechischen Republik fast nicht existent. Bis 2019 war eine steigende Importmenge von hauptsächlich Nadelholz aus der Tschechischen Republik nach Bayern zu verzeichnen, welche 2021 deutlich einbrach und 2022 mit ca. 1,1 Mio. Fm etwa wieder auf dem Niveau von 2013 liegt. Vor allem die abflauende Käferkalamität und der damit verbundene Rückgang des tschechischen Fichtenholzeinschlags dürfte die Hauptursache für die rückläufige Tendenz sein.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit der Tschechischen Republik mit Rundholz 2006 - 2022

Abb. 7: Außenhandel Bayerns mit der Tschechischen Republik mit Rundholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Frankreich

Bis ins Jahr 2008 waren Import- und Exportvolumen beim Rundholz ausgeglichen. Getrieben durch den hohen Nadelholzbedarf in Deutschland gab es ab 2009 zeitweise einen starken Anstieg des Importvolumens. Während der Nadelholzimport ab 2012 wieder deutlich zurück ging, erhöhte sich kontinuierlich die Menge des importierten Buchenrohholzes. Das Importvolumen des Buchenrundholzes hat sich seit 2006 vervierfacht und liegt aktuell bei einem Anteil von rund 74 %. Weiter 19 % entfallen auf Nadelrundholz und je knapp 4 % auf Eichen- und sonstiges Laubrundholz. Der Anstieg des Importvolumens in 2022 liegt vor allem an einer Importsteigerung bei Buchenrundholz.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Frankreich mit Rundholz 2006 - 2022

Abb. 8: Außenhandel Bayerns mit Frankreich mit Rundholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Volksrepublik China

Das Exportvolumen in die Volksrepublik China wuchs in der Vergangenheit fast kontinuierlich. Exportiert wurde bis 2018 fast ausschließlich Buchen- und Eichen-Rundholz. In den letzten drei Jahren kam Nadelrundholz mit einer sprunghaft ansteigenden Exportmenge hinzu. Importe fanden nahezu keine statt. Da die Exporte von Rundholz in die Volksrepublik China im Fokus der Öffentlichkeit stehen, werden im Folgenden die Exportvolumen für Buchen-, Eichen- und sonstiges Laubrundholz und Nadelrundholz für ganz Bayern dargestellt.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit der Volkrepublik China mit Rundholz 2006 - 2022

Abb. 9: Außenhandel Bayerns mit der Volkrepublik China mit Rundholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Im Jahr 2006 wurde vor allem Eichenrundholz in die Volksrepublik China exportiert. Diese Mengen brachen dann 2007 stark ein und blieben bis 2016 auf niedrigem Niveau. Erst in den Jahren 2017 und 2018 machte sich wieder ein starker Anstieg der Exporte von Eichenrundholz bemerkbar. Aktuell sind diese jedoch mit 900 fm sehr gering. Die kontinuierlich angestiegenen Buchenrundholzexporte erreichten 2016 mit knapp 37.000 fm ihren Höhepunkt. Seitdem sank dieses Volumen auf aktuell 22.000 fm Buchenrundholz. Mit einem Anteil von 14 % der Exportmenge ist China der zweitgrößte ausländische Abnehmer von bayerischem Buchenrundholz. Damit wurden knapp 3 % des in Bayern eingeschlagenen Buchenstamm- und Industrieholzes in die Volksrepublik China exportiert. Den abnehmenden Exportmengen bei den Laubhölzern stehen zunehmende Exporte von Nadelrundholz (häufig Kalamitätsholz) gegenüber, welche in den letzten Jahren die Mengen des exportierten Buchenrundholzes übertrafen. Im Jahr 2022 wurden mit knapp 100.000 fm Nadelrundholz die Exportmengen nach China nochmals deutlich gesteigert.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Rundholzexporte von Buchen-, Eichen- und sonstigem Laubrundholz sowie Nadelrundholz in die Volksrepublik China 2006 – 2022

Abb. 10: Rundholzexporte von Buchen-, Eichen- und sonstigem Laubrundholz sowie Nadelrundholz in die Volksrepublik China 2006 – 2022 (© LfStat, 2023)

Schnittholz

Seit 2013 ist ein stetiges Anwachsen der Schnittholzexporte zu verzeichnen. 2022 haben die Exporte mit 3,3 Mio. m³ und einem Außenhandelssaldo von 2,4 Mio. m³ den Höchststand der vergangenen Jahre erreicht. Die Importe gingen mit rund 0,8 Mio. Festmeter leicht zurück.

Die größten Abnehmer von bayerischen Schnitthölzern sind die USA (22 %), Österreich (14 %), Italien (8 %), die Volksrepublik China (13 %) und das Vereinigte Königreich (6 %). Nach Bayern wird Schnittholz vor allem aus Österreich (41 %), Tschechien (16 %) und Finnland (10 %) importiert. Hinsichtlich der Handelsbeziehung zu Russland zeigten die Sanktionen Wirkung: Das Handelsvolumen mit Schnittholz ging gegenüber dem Vorjahr von 12 % auf 6 % zurück.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Schnittholz 2006 – 2022

Abb. 11: Außenhandel Bayerns mit Schnittholz 2006 – 2022 (© LfStat, 2023)

Den Außenhandel mit Schnittholz dominiert das Nadelholz. Deswegen unterscheiden sich die grundsätzlichen Entwicklungen der Handelsströme nicht wesentlich vom Gesamtschnittholz. Im Jahr 2022 nimmt das Nadelschnittholz 94 % der Export- und 89 % der Importmenge ein.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Nadelschnittholz 2006 - 2022

Abb. 12: Außenhandel mit Nadelschnittholz 2006 - 2022 (© LfStat, 2023)

Beim Laubschnittholz wurden bis 2008 mehr Mengen importiert als exportiert. Durch die Inbetriebnahme von zwei neuen Laubholz-Großsägewerken in Bayern war mit einem Abschmelzen des Importüberschusses zu rechnen. Doch die Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2007 begann und 2009 ihren Höhepunkt hatte, wirkte sich deutlich auf die Produktion und den Außenhandel in dieser Zeit aus. Die Nachfrage in Bayern war so gering, dass 2009 erstmals ein Nettoexport zu verzeichnen war. Mit der Normalisierung des Sägewerksbetriebs und der Nachfrage in den folgenden Jahren stieg dann der Saldo an und wurde positiv. Der Saldo lag 2022 bei rund 129.000 m³.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Laubschnittholz 2006 – 2022

Abb. 13: Außenhandel mit Laubschnittholz 2006 – 2022 (© LfStat, 2023)

Neben den etablierten Außenhandelspartnern in direkter Nachbarschaft haben sich in den vergangenen Jahren die Handelsbeziehungen im Schnittholzsegment insbesondere mit China und den USA dynamisch entwickelt. Im Laufe der Zeit wurde der Export von Laubschnittholz nach China zunehmend gesteigert und hat sich bei aktuell 56.000 m³ (zu 97 % Buche) stabilisiert. Der Export von Nadelschnittholz nach China wuchs 2019 sprunghaft an und erreichte 2020 ein Volumen von 412.000 m³. Im Jahr 2021 sank das Exportvolumen zwischenzeitlich auf 195.000 m³ und erreichte 2022 rund 306.000 m³.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Schnittholzexporte in die Volksrepublik China 2006 – 2022

Abb. 14: Schnittholzexporte in die Volksrepublik China 2006 – 2022 (© LfStat, 2023)

Der Export von Schnittholz in die USA wird ebenfalls überwiegend durch Nadelholz bestimmt (97 %). Nach einem ersten Peak 2005 waren die Exporte in die USA zunächst rückläufig und kamen nach der Wirtschaftskrise nahezu zum Erliegen. Seit 2015 sind die Nadelschnittholzexporte dann kontinuierlich gestiegen und 2022 mit 686.000 m³ rund zwanzigmal so hoch wie noch 2015. Gründe hierfür sind die gute Baukonjunktur in den USA und die zunehmend schlechte Versorgungslage aus Kanada (Kalamitäten, Sägewerksschließungen). Die Laubschnittholzexporte in die USA liegen derzeit bei 20.000 m³.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung der Schnittholzexporte in die USA 2006 – 2022

Abb. 15: Schnittholzexporte in die USA 2006 – 2022 (© LfStat, 2023)

Spanplatten

Von 2007 bis 2010 wurden aus Bayern mehr Spanplatten exportiert als importiert. In Folge der Wirtschaftskrise geriet ein großes Spanplattenwerk in Bayern in Turbulenzen und musste schließlich Insolvenz anmelden. In dieser Zeit fiel der Außenhandelssaldo und wurde negativ. Erst im Jahr 2017 wurde der Saldo wieder positiv und hält sich seitdem auf gleichbleibendem Niveau. Die absoluten Mengen haben beim Export wieder zugenommen und liegen bei 401.000 m³. Die Importe sind leicht gesunken und liegen aktuell bei 333.000 m³.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Spanplatten 2007 – 2022

Abb. 16: Außenhandel Bayerns mit Spanplatten 2007 – 2022 (© LfStat, 2023)

OSB

In Bayern gibt es keine Produktionsstätte für OSB. Dadurch führt eine steigende Nachfrage in Bayern direkt auch zu steigenden Importmengen. Allerdings ist die Importmenge nur die Untergrenze der Nachfrage, da der innerdeutsche Handel nicht erfasst wird. Seit 2018 ist die Importmenge rückläufig, was möglicherweise durch die Produktionssteigerung innerhalb Deutschlands um 11 % (2019 bis 2021) zu erklären ist.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit OSB 2007 – 2022

Abb. 17: Außenhandel mit OSB 2007 – 2022 (© LfStat, 2023)

Papier und Pappe

Auch für Papier ist Bayern Nettoexporteur. Der Handel findet im Wesentlichen innerhalb Europas statt. Die wichtigsten Empfängerländer im Jahr 2022 sind Italien (15 %), Polen (14 %) und Frankreich (12 %), gefolgt von Österreich (9 %), Belgien (6 %), Niederlande (6 %) und Tschechien (6 %). Importe erfolgen überwiegend aus den Nachbarländern Österreich (22 %), Frankreich (15 %), Polen (14 %), Italien (11 %), der Schweiz (10 %) sowie aus skandinavischen Ländern Schweden (6 %) und Finnland (5 %). Die Exportmenge 2022 beträgt 2,8 Mio. Tonnen, die Importmenge 1,7 Mio. Tonnen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Papier und Pappe 2008 – 2022

Abb. 18: Außenhandel Papier und Pappe 2008 – 2022 (© LfStat, 2023)

Der wichtigste Rohstoff zur Herstellung von Papier und Pappe ist das Altpapier. In Deutschland wurde 2020 zu rund 79 % Altpapier eingesetzt (Quelle: VDP, 2021). Altpapier wird zum überwiegenden Teil nach Österreich (72 %) exportiert. Rund 71 % der Importe kommen vor allem aus Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich und der Schweiz.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels Bayerns mit Altpapier 2008 – 2022

Abb. 19: Außenhandel Altpapier 2008 – 2022 (© LfStat, 2023)

Brennholz, Sägespäne und Holzabfälle

Das mengenmäßig wichtigste Handelsgut dieser Gruppe sind die Hackschnitzel. Diese fallen sowohl im Wald als auch im Sägewerk an. Der größere Anteil der Hackschnitzel, die mit anderen Ländern gehandelt werden, dürfte allerdings aus den Sägewerken stammen. Durch die große Nachfrage nach erneuerbaren Energieträgern folgt die bayerische Exportmenge einem Abwärtstrend. Lediglich die großen Mengen Käferholz haben den Export zwischenzeitlich nochmals steigen lassen.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Hackschnitzeln 2007 – 2022

Abb. 20: Außenhandel mit Hackschnitzeln 2007 – 2022 (© LfStat, 2023)

War der Außenhandel mit Pellets bisher deutlich geringer, übersteigt er seit 2020 den Hackschnitzelaußenhandel. Pellets werden aus Sägenebenprodukten meist in der Nähe von großen Sägewerken hergestellt. Aus Bayern wurden im gesamten Betrachtungszeitraum seit 2007 mehr Pellets exportiert als importiert. Im Jahr 2022 wurden 221.000 t Pellets exportiert und 36.000 t importiert. Seit 2019 wurde die Pelletherstellung innerhalb Deutschlands um 25 % gesteigert, was den zunehmenden Export erklären kann.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Pellets 2007 - 2022

Abb. 21: Außenhandel mit Pellets 2007 - 2022 (© LfStat, 2023)

Unter Sägenebenprodukte fallen vor allem Sägespäne und andere teilweise auch schon gepresste Holzabfälle. Diese Produkte eignen sich insbesondere zur Pelletherstellung. Seit dem Jahr 2008 werden solche Sägenebenprodukte vermehrt importiert als exportiert, was zu einem negativen Außenhandelssaldo führt.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Sägenebenprodukten 2007 - 2022

Abb. 22: Außenhandel mit Sägenebenprodukten 2007 - 2022 (© LfStat, 2023)

Scheitholz ist in der Außenhandelsstatistik nur in sehr geringen Mengen enthalten. Im Jahr 2022 wurden demnach 41.000 t exportiert sowie 33.000 t importiert. Die erfassten Mengen dürften aber geringer sein als die tatsächlich gehandelten Mengen. Im EU-Binnenhandel sind "alle Unternehmen von der Meldung befreit, deren innergemeinschaftliche Warenverkehre je Verkehrsrichtung im vorangegangenen oder im laufenden Jahr den Wert von 500.000 Euro bei der Versendung und 800.000 Euro bei den Eingängen (bis 2015: 500.000 Euro) je Verkehrsrichtung nicht übersteigen.“

Die von der Statistik nicht direkt erfassten Holzmengen werden geschätzt und in einem gesonderten Posten gesammelt – allerdings für die gesamte Warengruppe „Holz und Holzwaren; Holzkohle“ gemeinsam. Brennholz dürfte aufgrund des geringen Warenwertes und weil die anderen Sortimente meist von größeren Sägewerken gehandelt werden, von dieser Regelung stärker als die anderen Waren betroffen sein.

Säulendiagramm zeigt Entwicklung des Außenhandels mit Scheitholz 2007 - 2022

Abb. 23: Außenhandel mit Scheitholz 2007 - 2022 (© LfStat, 2023)