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Prof. Dr. Thomas Knoke
Die ökonomische Zukunft der Fichte - LWF-Wissen 63

Die Fichte ist aus ökonomischer Sicht die wichtigste Baumart Bayerns. Gerade die Fichte gilt aber vor dem Hintergrund des Klimawandels als besonders anfällige Baumart. Der vorliegende Beitrag geht daher, basierend auf existierenden Arbeiten, auf ökonomische Aspekte einer zukünftigen Fichtenwirtschaft ein.

Diagramm zeigt finanzielle Erträge von Fichten(misch)beständen mit unterschiedlichen Umtriebszeiten.Zoombild vorhanden

Jährliche Erträge für verschieden behandelte Fichtenbestände (nach Beinhofer, im Druck, sowie Knoke et al. 2001)

Werden zukünftige Risiken (Sturm, Schnee, Insekten, Holzpreisschwankungen) berücksichtigt, zeigen finanziell gestützte Kalkulationen, dass die Fichte bei sinkenden Überlebenswahrscheinlichkeiten an Fläche verliert. Dennoch behält diese Baumart einen erheblichen Flächenanteil, wenn Alternativbaumarten, wie z.B. die Douglasie, nur unter hohen finanziellen Aufwendungen eingebracht werden können.

Daher kommt es darauf an, Produktionskonzepte zu entwickeln, die zukünftige Risiken berücksichtigen. Eine Absenkung der Umtriebszeit in bestehenden oder zukünftigen Fichtenbeständen führt zwar zu höheren finanziellen Erträgen, aber auch zu einem Anstieg des finanziellen Risikos. Eine Überführung von Fichtenbeständen in ungleichaltrig aufgebaute Fichten-Tannen-Bestände ist auf vielen Standorten eine Alternative zur Absenkung der Umtriebszeit.

Die Überführung kann die Erträge steigern und gleichzeitig das finanzielle Risiko absenken. Für die zukünftigen Fichtenbestände empfiehlt sich eine gruppenweise Beimischung von Laubholz auch vor finanziellem Hintergrund. Stabilisierungseffekte steigern die finanziellen Erträge dieser Bestände im Vergleich zu reinen Fichtenbeständen, während das Risiko deutlich sinkt.

Eine Analyse der Baumartenwahl unter Annahme einer nur bedingt möglichen Risikoeinschätzung der Baumarten hat darüber hinaus gezeigt, dass Handeln selbst dann vernünftig ist, wenn man die Eignung der Baumarten unter geändertem Klima noch nicht treffend einschätzen kann. In einer solchen Situation bieten sich ausgewogene Baumartenmischungen an.

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