Alois Zollner
Verbesserte Saatgutversorgung im Bergwald - LWF aktuell 91

In den letzten Jahren kam es bei der Schutzwaldsanierung und beim Waldumbau im Bergwald bei den Baumarten Buche, Bergahorn und Lärche immer wieder zu Engpässen in der Versorgung mit hochwertigem Vermehrungsgut. In einem Forschungs­projekt konnte das Bayerische Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht (ASP) in Teisendorf die vielfältigen Hintergründe für diese Versorgungsmängel aufzeigen und die Situation mit gezielten Maßnahmen nachhaltig verbessern.

Zapfenpflücker in einer LärchenkroneZoombild vorhanden

Abbildung: Zapfenernte bei Lärche in den Hochlagen der Bayerischen Alpen. Foto: ASP

Die Saatguternte im Bergwald unterscheidet sich ganz ­we­sent­lich von der Ernte im Flachland. Mit zunehmender Meeres­höhe reift das Saatgut deutlich langsamer und die Erntebedingungen werden immer stärker von den Witterungs­verhältnissen wie zum Beispiel einem frühzeitigen Wintereinbruch beeinflusst. Vielfach sind die Erntebestände nicht erschlossen oder auf Grund des steilen Geländes nur schwer zugänglich. Teilweise stehen die Bestände sehr dicht und fruktifizieren deshalb kaum oder sind flächig verjüngt, was eine Ernte mit Netzen, beispielsweise bei Buche, sehr erschwert bzw. ganz verhindert.

Das geringere Saatgutaufkommen und der deutlich höhere Arbeitsaufwand (längere Laufwege, mehr Netze, schwierigeres Gelände usw.) machen Ernten in den Hochlagen erheblich teurer als im Flachland. Die Erntefirmen beschränken sich deshalb bevorzugt auf Bestände, die gute und wirtschaftlich vertretbare Ernten zulassen und nutzen damit das vorhandene Erntepotential im Bergwald oft nicht oder nur unzu­reichend. Zwischen 1997 und 2008 wurden von den 183 zugelassenen Beständen lediglich 33 beerntet. Die dabei erzielten Saatgutmengen waren häufig nur sehr gering. Daher beschränkten sich die Erntemaßnahmen bei der Lärche im Bergwald oft nur auf Hochlagenplantagen, weil hier das benötigte Saatgut zuverlässig und einfach gewonnen werden kann.

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  • Alois Zollner