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Lothar Zimmermann, Stephan Raspe
Altweibersommer gefolgt von einem Oktober der Gegensätze - LWF-aktuell 74

Im September gab es heuer einen ausgeprägten »Altweibersommer«. Die Temperatur zeigte an den Waldklimastationen ein Plus von +0,8 Grad gegenüber dem langjährigen Durchschnitt und es fiel 30 Prozent weniger Niederschlag als normal. Damit setzte sich die Trockenheit vom August fort. Der Oktober war feucht-kühl und wechselhaft, zunächst noch spätsommerlich, dann brachte er schnell Schnee bis in die Niederungen.

Aus den Karten für Niederschlag und Temperatur in Bayern kann man eine niederschlagsarme und warme Zeit im September erkennen. Der Oktober war dagegen im Schnitt niederschlagsreich und kalt.Zoombild vorhanden

Abbildung: Niederschlag und Temperaturmessung an den Waldklimastationen: Mittlere Abweichung alle WKS zum Mittel 1961 - 1990

Die warm-trockene Sommerwitterung vom August setzte sich im September fort und reichte bis in die erste Oktoberwoche hinein. Durch die Niederschlagsarmut blieb es weiter trocken. Erst Mitte Oktober gab es ergiebige Niederschläge, die verknüpft mit einem deutlichen Temperaturrückgang, auch schon den ersten Schnee bis ins Flachland brachten.

Um unsere älteren Mitbürgerinnen in Schutz zu nehmen, der Begriff »Altweibersommer« kommt nicht von irgendwelchen in die Tage gekommenen Mütterchen, die Strümpfe für den bevorstehenden Winter stricken. Mit stricken, oder besser weben, hat es aber doch etwas zu tun. Denn mit dem Begriff »weiben« wurde im Altdeutschen das Weben von Spinnennetzen bezeichnet. Im Herbst segeln die jungen Baldachinspinnen durch die Luft und lassen überall ihre Spinnfäden fallen.

Klimatologisch sind die Temperaturunterschiede zwischen dem Festland und den Europa umgebenden Meeren am Ausklang des Sommers noch nicht stark, oftmals bilden sich beständige Hochdruckgebiete mit stabilem und sonnigem Wetter. Tagsüber sorgen diese Hochdruckgebiete für angenehm temperiertes und sonniges Wetter. In klaren Nächten kann es ziemlich abkühlen, morgens bilden sich Strahlungsnebel, die sich im weiteren Tagesverlauf bei Sonneneinstrahlung wieder auflösen. Wer sich im »Altweibersommer« in Erwartung sommerlicher Temperatur morgens zu leicht anzieht, büßt dies gleich an der Bushaltestelle, da die Nächte recht frisch sind.

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