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Alfred Schubert
Heavy Metal in Bayerns Wäldern - LWF-aktuell 78

Unter die im Rahmen der BZE 2 analysierten umweltwirksamen Elemente fallen auch mehrere Schwermetalle. Einige dieser Spurenelemente wie z. B. Kupfer und Zink sind essentielle Nährelemente, wirken aber bisweilen in hohen Konzentrationen toxisch. Blei und Cadmium dagegen sind für Lebewesen ab bestimmten Dosierungen und Einwirkungszeiten immer giftig. Die Eigenschaften dieser Schwermetalle unterscheiden sich und ihre Wirkung hängt nicht nur von der Konzentration ab.

Konzentration von Blei im Verhältnis zur Bodentiefe. Die höchsten Werte sind im unteren Bereich der Humusauflage. Nach oben und auch nach unten nimmt die Bleikonzentration ab. Zoombild vorhanden

Tiefenprofil der Bleikonzentration im Waldboden

Schwermetalle sind in allen Waldböden vorhanden. In Abhängigkeit von den geologischen Ausgangssubstraten, der Bodenbildung und den vom Menschen verursachten Einträgen können die Konzentrationen allerdings stark schwanken. Die einzelnen Schwermetalle zeigen daher in den Waldböden Bayerns meist charakteristische Verteilungen mit entsprechenden Tiefengradienten. Die Konzentrationen der Elemente Chrom und Nickel steigen z. B. meist vom Oberboden zum Unterboden hin an. Die Elemente Kupfer und Zink weisen in der Regel keinen Horizontbezug auf. Dagegen finden sich für Blei und Cadmium bis auf wenige Ausnahmen die höchsten Konzentrationen in den obersten Bodenhorizonten.

Waldböden sind im Gegensatz zu intensiv genutzten Böden sehr naturbelassen. Stoffe, auch Schwermetalle, werden auf und in die Waldböden im Allgemeinen nur über den Luftpfad eingetragen. Die großen Oberflächen der Baumkronen wirken zusätzlich als Filter. Waldböden sind daher hervorragende "Weiser" für die Belastung mit Luftschadstoffen. Besonders bei der Betrachtung von Problemstoffen nehmen Böden eine zentrale Stellung ein. Sie besitzen auf Grund ihrer physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften die Fähigkeit, Stoffe zu filtern, zu speichern, umzuwandeln und abzubauen.

Insgesamt geben die Resultate der BZE 2 zu Schwermetallen in Bayerns Waldböden einen guten Ein- und Überblick über die bayerischen Verhältnisse. Ein Vergleich mit älteren Arbeiten der LWF weist auf Veränderungen hin, wie sie bei den Bleikonzentrationen in den humosen Auflagehorizonten besonders deutlich sind. Dies verdeutlicht die zentrale Funktion der Humusfraktion in den Böden. Ein verstärkter Abbau des Humusvorrats in den Böden wirkt sich massiv auf ihre physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften aus. Blei und Cadmium würden aus ihren stabilen Bindungsformen freigesetzt und in tiefere Bodenhorizonte, in ungünstigen Fällen bis ins Grundwasser, verlagert werden.

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