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Jörg Prietzel und Dominik Christophel
Humusschwund in Waldböden der Alpen - LWF-aktuell 97

Der Humusvorrat der meist flachgründigen Böden in den Alpen ist von entscheidender Bedeutung für die Versorgung des ­Gebirgswaldes mit Wasser und Nährstoffen, die Hangstabilität und den Landschaftswasserhaushalt. Aufgrund des bereits eingetretenen und in Zukunft verstärkt zu erwartenden Klimawandels im Alpenraum steigt die ökologische und hydrologische ­Bedeutung des Bodenhumus ständig. Angesichts dieser Entwicklung ist es ein immer wichtigeres Ziel einer nachhaltigen forstlichen Bewirtschaftung der Gebirgswälder, die Bodenhumusvorräte gezielt zu steigern oder zumindest zu bewahren.

LuftwurzelZoombild vorhanden

Abbildung: Quer durchs Bild wächst über einen Wurzelanlauf einer Fichte hinweg eine dünne »Luftwurzel«. Foto: B. Reger

Um die aktuellen Humusvorräte von Waldböden der Bayerischen Alpen in Abhängigkeit von Standort, Nutzung und Bestandestyp zu erfassen, wurden in den Jahren 2010 bis 2012 insgesamt 241 Bodenprofile und 42 Transekt-Linien angelegt und beprobt. Ein Schwerpunkt der Aufnahmen lag auf den bereits vor 37 Jahren (1976) erstmals (Neuerburg 1977; Röhle 1977; Bochter et al. 1981) auf ihre Humusausstattung untersuchten Probeflächen im Berchtesgadener Land sowie auf den 1986 bis 1991 (i.d.R. 1987) erstmals auf ihre Humusausstattung untersuchten Bodendauerbeobachtungsflächen in den Baye­rischen Alpen (Schubert 2002). Dies erlaubte neben einer ­aktuellen Erfassung der Bodenhumusausstattung eine Quantifizierung der in den letzten drei Jahrzehnten erfolgten Veränderungen des Kohlenstoffvorrats im Boden.

Die Waldböden der Bayerischen Alpen enthalten im Durchschnitt 10,9kg organischen Kohlenstoff (OC) pro Quadratmeter – dies entspricht rund 218 t Humus pro Hektar. 30% des organischen Kohlenstoffs sind in den organischen Auflagen gespeichert. Die Humusausstattung verschiedener Bodentypen variiert jedoch stark: Besonders humusreich sind Tangelrendzinen, gefolgt von Felshumus- (O/C)-Böden. In diesen Böden sind 70 bis 100% des Humusvorrats in der organischen Auflage gespeichert, bei den anderen Bodentypen hingegen nur maximal 20%.

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