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Hermann Hacker
Schmetterlingsvielfalt an Birken - LWF-Wissen 28

Die Moorbirke und, wegen ihrer größeren Verbreitung vor allem aber die Hängebirke, spielen als Futterpflanze für einheimische Großschmetterlinge eine wichtige Rolle. Beide stehen in der Reihenfolge der "beliebtesten" Raupen- Futterpflanzen unter den Bäumen mit insgesamt 118 Arten an dritter Stelle [HACKER 1999]. Mit Abstand die meisten Bevorzugten die Eichen mit 170 an sie gebundenen Arten, von denen sogar 30 monophag sind. An zweiter Stelle stehen Weiden mit 132 Arten (nur 2 monophage Arten).

Braun-grauer Schmetterling mit auffallenden runden Flecken auf den FlügelnZoombild vorhanden

Abbildung: Das Kleine Nachtpfauenauge ist eine Charakterart lichter und birkenreicher Wälder auf sandigem Untergrund.

Beide Baumartengruppen repräsentieren unterschiedliche großökologische Einheiten: Während sich um und in Eichenwäldern wärmeliebende und z. T. submediterrane Arten mit vorderasiatisch-mediterranem Verbreitungstypus gruppieren, repräsentieren Weiden das Faunenspektrum von Auen, Sukzessions- und Störflächen aller Art. Die Arten an Weiden sind von der breiten Streuung ihrer Lebensäume keinen einheitlichen Verbreitungs- oder Faunentyp zuzuordnen. Hingegen repräsentieren Birken eindeutig den sibirischen (eurasiatischen) Verbreitungstyp.

Die unterschiedlichen Verbreitungstypen einheimischer Tier- und Pflanzenarten gehen sämtlich auf die Geschichte ihrer Wiederbesiedlung nach der letzten Eiszeit zurück. Die Refugien fast aller an Birken lebenden Arten sind dabei die gleichen wie die ihrer Futterpflanzen: Sie befanden sich im ostasiatischen und weniger vereisten Raum im Bereich des südlichen Amurgebietes, der Mandschurei und Nordchinas.

Da Mitteleuropa von dort aus wiederbesiedelt wurde, kommen praktisch alle bei uns an Birken lebenden Großschmetterlingsarten auch im östlichen Teil des paläarktischen Faunengebietes, also in Nordchina, Japan, Korea und im Primorye- und Amurgebiet heute noch vor. Meist besitzen sie ebenso wie die sie ernährenden Baumarten eine transpaläarktische Verbreitung, wie sie für einige Arten von Tagfaltern von DE LATTIN [1967, Abb. 121] sehr anschaulich dargestellt wird.

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Autor

  • Hermann Hacker