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Günter Biermayer
Biodiversität und Forstwirtschaft - LWF-aktuell 76

Der Forstwirtschaft wird weltweit vorgeworfen, mit ihrer Form der Waldnutzung die Biodiversität nachhaltig zu bedrohen. Gegen diese globale Kritik muss sich immer wieder auch die heimische Forstwirtschaft verteidigen. Vor allem die Naturschutzverbände fordern, mehr Flächen als Totalschutzgebiete auszuweisen. Aber gerade die naturnahe Forstwirtschaft bietet das Erfolg versprechende Konzept zum Schutz der Biodiversität - nicht nur hier bei uns, sondern weltweit.

Strukturierter MischbestandZoombild vorhanden

Abbildung: Forstwirtschaftlich genutzter Buchen-Mischbestand im Thalhausener Forst bei Freising (Obb.); naturnahe Forstwirtschaft schützt und schafft Vielfalt auf der gesamten Waldfläche. Foto: T. Bosch

In den von internationalen, zwischenstaatlichen und Nichtregierungs-Organisationen geführten Ranglisten der menschlichen Aktivitäten, die rund um den Globus die Biodiversität unserer Erde bedrohen, nehmen forstwirtschaftliche Maßnahmen nach wie vor einen der vorderen Plätze ein. Auch wenn uns diese Feststellung über die Auswirkungen unserer Profession schmerzt, kommen wir auch als Forstleute nicht umhin, zuzugeben, dass diese globale Einstufung nicht nur ein Ergebnis mehr oder weniger verständnisloser Sicht von Umwelt- oder Artenschutzaktivisten ist.

Forstwirtschaft global ist etwas völlig anderes als unser heimatliches Leitbild einer naturnahen Waldbewirtschaftung. Teilnehmer am jüngsten Weltforstkongress in Argentinien im Oktober 2009 berichteten von einer Veranstaltung, bei der die gedankliche Trennung von Holzproduktionsflächen und geschützten Wäldern überwog. Vertreter der mitteleuropäisch geprägten ganzheitlichen Forstwirtschaft kamen sich nach eigenem Bekunden doch sehr vereinsamt vor unter all den Protagonisten der »Turboholzerzeugung in technisch optimierten Hochleistungspflanzungen« (gern auch mit Zuchtprodukten, intensivem Pflanzenschutz und gezielter Nährstoffversorgung).

Deshalb ist es positiv, wenn sich in unserem Land Menschen, die sich für die Zukunft von Kindern und Enkeln interessieren und auch im Sinne der Biodiversität Gedanken über den Umgang mit dem Wald machen. Es ist positiv, auch wenn es bedeutet, dass wir als Forstleute und Waldbesitzer mit unseren Vorstellungen zur Waldbewirtschaftung nicht automatisch auf Zustimmung stoßen.

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Autor

  • Günter Biermayer